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Zwei Enten

Den Vögeln beim Brüten zuschauen

Ich habe es schon im letzten und vorletzten Jahr getan. Es hat also bereits eine gewisse Tradition. Und nun endlich ist es wieder soweit. Die Brutsaison ist eröffnet! Zeit also jede Menge ausführliche und neugierige Blicke in die Nester der Welt zu werfen.

Das Nestbeobachten ist in den wunderbaren Zeiten des wunderbaren Internets nämlich wunderbar einfach: Mithilfe einer kleinen, die Vögel gänzlich nicht störenden Kamera, kann die ganze Welt den werdenden Eltern via Livestream bei der Aufzucht zusehen.

Ich habe bereits Adlern, Wanderfalken sowie Störchen beim Brüten, Schlüpfen, Fressen, Schlafen und Wachsen zugesehen. Jeden Morgen beim ersten Kaffee und jeden Abend nach der Arbeit habe ich bei ihnen reingeschaut. Kurz Hallo gesagt. Nachgesehen wie es ihnen geht. Ob die Eier schon kleine Bruchstellen haben? Oder ihr Gefieder wieder dichter geworden ist?

So soll es auch in diesem Jahr sein: Genau deshalb streife ich nun schon seit einigen Tagen durch das Internet, suche nach ein, zwei oder gar drei Vogelcams, die ich in den nächsten Wochen in aller Regelmäßigkeit zu besuchen gedenke.

Allen voran werde ich, genau wie im letzten Jahr, bei den Störchen in Gögglingen dabei sein. Dort herrscht derzeit Hochzeitsstimmung. Und ich vermute das erste Ei lässt nicht mehr lange auf sich warten.

Ein Waldkauz in den Niederlanden hat es mir außerdem angetan. Dort auf der Seite, findet ihr außerdem noch andere spannende Cams: Zu Meisen, Wanderfalken oder Rotkelchen – zum Beispiel. Oder aber ihr schaut mal bei einem anderen Waldkäuzchen vorbei – und zwar in Estland.

Diese Wanderfalken hoch oben in der Nürnberger Kaisenburg haben sogar bereits Eier gelegt. Und auch in Regensburg haben sich Wanderfalken zwecks Fortpflanzung niedergelassen.

Aber ihr könnt auch mal ein Blick in die Nester anderer Kontinente riskieren. Hier wäre zum Beispiel ein sehr hübsches Exemplar aus den USA. Dort ist es allerdings bekanntlich dunkel, wenn es hier hell ist.

Viele weitere Vogel-Webcams findet ihr außerdem hier, dort und da.

Enten_Beide

Pizza selber machen

Selbstgemachte Spinatpizza

Ich oute mich jetzt mal: Als vollumfänglich teigfaul. So faul, dass ich mich kaum erinnern kann, wann ich das letzte Mal einen Versuch startete Pizzateig selbst zu machen. Es tauchen stets nur dunkle, geradezu düstere Bildfetzen vor meinem inneren Auge auf: Apokalypsen voller staubtrockener Klebrigkeiten. In einem ebenso gleichzeitigen wie unbekannten Zustand á la Schrödingers Katze. Aber jedoch tatsächlich schlicht nicht totzukriegen. Als wabernder Klumpen, der ganz allmählich immer ähnlicher der evil Masse aus Spiderman III wird. (–> klick). Schlichtum mit einem verwächst. Zunächst als Schwimmhäute zwischen den Fingern – und letztendlich so sehr überall, dass derartige Küchenevents bisher immer unter der Dusche endeten. Mit Schrubber und grauen Haaren. Denn mein dunkles Haupthaar wirkt me(h)liert wie eine Mischung aus barocker Perücke und gerupften Huhn.

Da nun aber gekaufter Pizzateig nichts taugt. Nicht einer von ihnen. Und ja: Ich habe schon viele, sehr viele ausprobiert. –> Sie schmecken durchweg furchtbar. Manche mehr, manche weniger. Aber sie alle haben eins gemein: Ihr Dasein als gezuckerte Knetmasse mit einem Anklang von Fugendichtung.

Zuzüglich gruselig finde ich die Zutatenlisten Ihrer Herrschaften Fertigkeiten, die von Alkohol über diverse Stabilisatoren bis hin zu Palmöl reichen. Und das bei einem Produkt, welches eigentlich nur aus fünf Zutaten besteht. Die da wären: Mehl, Wasser, Hefe, etwas Salz und ein Hauch Zucker – keinen Eimer!

Daher nun blieb dem Herr S. und mir nun eben nichts anderes übrig, als Pizza stets auswärts zu essen. Irgendwo in unserem erweiterten Wohnzimmer – auch bekannt als „DAS Viertel“. Und zumeist tun wir das dort (-> Klick). Denn ebenda lässt sich sehr hervorragend Pizza essen: Dünner Teig, gute solide Soße und frischer, grundguter Belag. Fertig. Mehr braucht es nicht für eine wirklich leckere Pizza.

Nun aber gestern – jedoch: Da war mir nach Abenteuer. Nach neuem Wind. Nach selbermachen. Nach einem neuen Versuch eben. Ich begab mich also auf die Suche nach einem Rezept. Und wurde zwei Klicks später bei der Bremer Teig-Expertin herself fündig. Bei Frau Friesi. Sie backt nicht nur spitzenmäßige Pizzen, sondern nennt auch einen Sauerteig ihr Eigen. Einen, den sie liebevoll in ihrem Kühlschrank hegt, pflegt, vermehrt und mittlerweile quer durch Norddeutschland verteilt. Um ihn in Masse und Geografie auszudehnen – vermutlich und gewissermaßen. ;)

Ein Ableger befindet sich so auch seit einigen Wochen in meiner Obhut. Er blubbert und bläst munter vor sich hin. Verlangt hin und wieder nach etwas Futter – ist aber sonst eher nur so für sich und äußerst pflegeleicht. Trotzdem hätte ich ihn um ein Haar getötet. Denn, wie ihr vielleicht noch wisst, hat unser Kühlschrank jüngst das Zeitliche gesegnet. Tja. Und da wir nicht gleich dazu kamen, einen neuen zu besorgen, haben wir eine Woche vollends ohne ge- und schlussendlich sogar überlebt. Inklusive dem friesi’sche Sauerteig: – Dem hat eine Woche Balkonien ganz offenkundig nichts ausgemacht.

Jedenfalls. Und zurück zum Pizzateig: Bei Frau Friesi im Blog habe ich es gefunden; das Rezept, welches ich zu probieren gedachte: Sie hat jüngst eine Pesto-Spinat-Pizza kredenzt, die ich gestern zwar nicht ganz genauso – aber immerhin so ähnlich neu auflegte. Statt Pesto gab es bei mir die klassische Variante mit Tomatensoße unten drunter:

 Spinatpizza_belegen

Ihr braucht (für 2 sehr hungrige oder 3 nicht so hungrige Personen)
300g Mehl/ 405
6g Hefe
135ml lauwarmes Wasser (eventuell auch etwas mehr)
1/2 TL Salz, eine Prise Zucker

Ein paar EL Tomatensoße
Salz, Zucker, Chili, Knoblauch, eine Mini Messerspitze Senf & Kurkuma
250g TK-Spinat
1,5 Mozzarella Bällchen
Ein bisschen frischen Parmesan

In Sachen Teig habe ich mich äußerst penibel an die Vorgaben von Frau Friesi gehalten und bin daher wie folgt vorgegangen:

Zuerst habe ich in 3 EL lauwarmen Wasser und einer Prise Zucker die Hefe aufgelöst. Dann einen leicht gehäuften TL Mehl hinzu gegeben und ebenfalls untergerührt. Nun alles eine Stunde stehen lassen. Die dickflüssige Masse schlug in jener Zeit Bläschen und war nach 60 Minuten schön fluffig.

Dann habe ich Salz, Mehl und Wasser zu einem Teig verknetet und dabei langsam den Hefe-Vorteig mit hineingearbeitet. Nun muss der Teig mindestens zwei Stunden in einer Schüssel mit einem nassen Tuch oben drüber ruhen. Meiner hatte noch ein paar Stunden mehr Zeit, da ich mich noch im Büro blicken lassen musste.

Am Abend habe ich den Teig dann nochmals kurz durchgeknetet und anschließend ein paar finale Minuten gehen lassen. Währenddessen ließ ich schonmal den Ofen sehr heiß vorheizen. Leider ohne den Tipp zu berücksichtigen das Backblech gleich mit zu beheizen. <– Nächstes Mal!

Den Spinat habe ich in einem Topf aufgetaut und mit etwas Salz, Chili und Knoblauch abgeschmeckt. Die Soße habe ich nicht extra aufgekocht, sondern einfach so gewürzt. Und zwar mit Knoblauch, Salz, Chili sowie etwas Zucker. Außerdem habe ich mir angewöhnt so ziemlich überall eine Mini-Messerspitze Senf und Kurkuma hineinzurühren. Das schmeckt. Besser. Irgendwie. – Ach: Und ihr solltet euch in Sachen Soße zudem noch selbst einen großen Gefallen tun, indem ihr nicht das pasteurisierte 45-Cent-billig-Zeug nehmt, sondern etwas, das nach Tomaten aussieht, riecht – und auch so schmeckt.

Nun den Teig sehr dünn ausrollen, mit Soße bestreichen. Etwas Parmesan drüberstreuseln. Den nicht zu nassen Spinat oben drauf und zum Schluss mit Mozzarella belegen (ebenfalls drauf achten, dass der nicht zu feucht ist).

Dann ab in den Ofen. Bis der Teig knusprig und der Käse goldbraun ist. Das dürfte normalerweise nicht allzu lange dauern, aber da unser Ofen, wie hier schon in epischer Breite erwähnt, eine alte Diva ist, die ausschließlich und nur Oberhitze kann – jene dafür aber stets volles Rohr: Ist backen bei uns immer eine kunstvoll ausgetüftelten Choreografie aus hoch- und runterschieben sowie konsequentem Umdrehen. – Was bei Pizza jedoch leider nicht geht. Und glaubt es mir: Ich habe das bereits ausprobiert.

Pizza_fertig

Und nun: Bon Appétit!
Probiert es aus. Es ist verdammt lecker! Und war gar nicht schwer.

rotkohl

Stock 2.0

Ich erwähnte ja kürzlich, dass es mit mir und den Blogstöckchen so eine Sache ist: Dass ich sie, wenn irgend möglich, stets an mir vorbeiziehen lassen. Vermeide. Mich kurzerhand ducke. Wie beim Staffellauf in der Schule.

Jedoch: Der Steffi, der konnte ich den Stock nicht einfach aus der Hand schlagen. Dazu pustet sie viel zu viel Zucker quer durch das Netz. Ja. –> Zudem treffe ich sie morgen in Hamburg. Und. Nun. Wie stehe ich denn dann da: So ganz ohne Stock & Blog. Vollends ohne alles?

Richtig!
Also:

Sie, die Steffi, möchte von mir wissen, welche drei Dinge, ich auf eine vorerst einsame Insel mitnehme? Zum Warmwerden – gewissermaßen:

Das ist einfach: Das Internet. – Samt einem Computer mit Endlos-Akku. Und den Herrn S. selbstverständlich. Auch wenn jener streng genommen natürlich jenseits aller Sächlichkeit steht. Aber ohne ihn würde ich das mit dem Insel-Exil dann doch lieber ganz sein lassen. Wenn möglich.

Weiter geht es für mich mit ihrer achten Frage. Und die hat es in sich: Deswegen steht sie im chronologischen Ablauf sicher auch als stehenden Endlosigkeit verzeichnet. – Möchte in all ihrer Dramatik wissen: Welche Themen ich allzu gerne bereits im Blog hätte. Dazu aber aus Gründen nicht kam. Bisher.

Nun.
Viele.

Allen voran: Mein sprachsaugendes Entsetzen angesichts der fast schon offenen dumpf-dreisten Verwicklungen diverser deutscher Behörden in das jahrelange Morden einer Terror-Organisation. Hier. Und vor aller Augen.

Dessen Aufarbeitung tonnenschwere Steine voller Hohn in den Weg gelegt bekommt. Überall. Immer wieder. – Seit Wochen suche ich einen Weg meine Fassungslosigkeit in ein Gerüst zu weben. Um sie greifen zu können. Damit sie sich irgendwie hochhangeln kann: Zu einem längst überfälligen Kommentar zum NSU-Prozess.

Stühle

Ebenfalls – jedoch vollends anders betroffen – sind von dieser meiner Sprachlosigkeit diverse Bücher. Bücher, dessen Ausdruck ich als so umwerfend empfinde, dass ich mich worttechnisch nie nah genug an sie heran wagte, um sie zu beschreiben. Manche Gefahren, ein Wortgerüst so krumm und schief hochzumauern, dass es ausschließlich bedauernde Blicke erntet, finde ich dermaßen naheliegend, dass ich es gar nicht erst versuche. Oder aber Wochen, Monate, mitunter Jahre leise vor mich hinbrüte – bis ich mich ganz im Sinne einer pädagogischen Wunschvorstellung höchst zwanglos dazu bereit fühle.

Bisher kam das im Grunde nicht vor.

Daher beantworte ich die stock-immanente Frage nach meinem Lieblingsbuch einfach mal mit einer Aneinanderreihung von Puzzleteilen – die vielmehr eine Art Heuhaufen aus Stecknadeln ist:

Da wäre zum Beispiel die beste Biografie, die ich je las. Die ich als so vollkommen empfand, dass ich seitdem jede weitere mit ihr vergleiche. Wie im sehnsuchtsschweren Liebesrausch. Und jedes Mal enttäuscht aufstampfe, voller Gram: das Bild vergleiche und dabei omnipräsent hinaushalle: „Keine ist schöner als du! Mein Schatz!“

Es geht um Herrn Pückler. Nach seinem Tod verlebendigt durch Heinz Ohff. In einem Buch, das ich mir einfach so kaufte – weil es dazumal der einzige in Frage kommende Roman im Book-Shop der Berliner „Gärten der Welt“ war. Gärten, in denen ich gleich diverse Male war. Da ich ganz in der Nähe (im tiefsten Mahrzahn. Also) im Sommer 2010 für zwei Monate ein leeres Hotel hütete. – Kurz vor seiner Umbauphase.

Pückler_Berlin

Oder aber Paul Austers Buch über Sprach-, ja fast schon Denklosigkeit: „Mann im Dunkel“. Äußerst festprogrammiert haben sich in mir außerdem die Bücher von Milian Kundera. Vornehmlich in meiner Post-Abi-Phase. Zudem: Mir gefällt (im tiefsten Wortsinn) Harry Potter. Ja. –> Und: die Szene, in der sich ein Buch so unbestechlich lebendig, wie in einer Welt á la Tintenherz verwandelte, stammt in meinem Fall von Alexandre Dumas Jr.. Verwahrt in der „Kameliendame“. Vertont von Verdi.

Womit wir mitten drin wären: In der Musik. Denn nebst drei Dingen, darf und soll ich noch ein Musikalbum mitnehmen – auf die fiktive Insel. Nun. Da ich den einfachen Weg gegangen bin – mir, anstatt drei Wünsche auszusprechen, einfach alle Möglichkeiten streamen lassen möchte; Könnte ich nun weiterhin vom Hölzchen zum Stöckchen kommen: Ausgelassen mal hier, mal dort hinhören. Aber: Ich möchte nun jetzt doch so tun, als sei das Internet musiklos, vollständig zugekleistert mit diesen fiesen Gema-Blockern. Mich fügen:

Dann wäre es die Zauberflöte.
Meine Zauberflöte. Deswegen: Weil sie für mich der Ursprung ist. Die Erda, die Weltenesche – der Musik. Die Quelle. Das Wort so materialistisch ausfüllt, wie Wörter es im idealsten Fall können.

Meine Mutter schwört darauf, dass ich schon dazumal anno irgendwann in ihrem Bauch absolut zuverlässig mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ auf Entspannung gestellt werden konnte. Was ohne Umschweife nach wie vor funktioniert. Aber müsste ich mich entscheiden: Ich würde dennoch die Zauberflöte wählen. Das Synapsengefühl dem Bauchgefühl vorziehen.

Sarah Maria März 2015

Oh.

Und ich soll euch eine Organisation empfehlen. Eine, für die ich gerne aufrufen möchte zu spenden. Das sind natürlich viele – zu viele! Um sie hier niederzuschreiben. Daher nenne ich die drei, für die ich kürzlich selbst gespendet habe:

Wikipedia. Einfach deswegen, weil ich freies und unabhängiges Wissen für so dermaßen unschätzbar wertvoll halte, dass ich nicht nur dasitzen möchte, nicht nur proklamieren – sondern unterstützen möchte.

Netzpoltik.org. Dafür, dass sie sich unerschütterlich, unabhängig und voller Sachverstand für ein freies Internet einsetzen. Ein Internet, das ich gerne mitnehme – auf die einsame Insel.

Refugio Bremen e.V. Dafür, dass sie es Menschen ermöglichen, die Flucht und Folter überlebt haben, das Geschehene in therapeutischer Begleitung zu bearbeiten. Helfen, das Leben zu finden, was wir uns alle gegenseitig wünschen – und ermöglichen sollten.

London_ROH

Alle Fragen habe ich nicht beantwortet. Nur gut die Hälfte. Aber zum Schluss nun noch: „Womit kann man dir IMMER einer Freude machen?“

Mit Opernkarten. Eingelegten Artischocken (ohne Dill!!) – Und Pombären. Für letzteres habe ich eine traurige Schwäche, die mir nicht wirklich lieb ist. Aber irgendein fancy Geheimnis muss so ein Blogstock ja schließlich zu Tage führen. ;)

Beitragsbild_#BloGeHa

[Blogparade] Blogs gegen Hass – alle Beiträge

Über 30 sehr unterschiedliche Beiträge sind für meine Blogparade „Blogs gegen Hass“ von euch geschrieben und durch das Netz geschickt worden – um gemeinsam gegen Fremdenhass und für mehr gegenseitiges Verstehen zu werben.

Und ich möchte mich an dieser Stelle bei euch allen bedanken: Bei allen, die mitgemacht haben – und auch bei denen, die geholfen haben über ihre Blogs und Social Media Kanäle, die Blogparade weiter zu verbreiten. <3

In diesem Posting stelle ich nun alle eure Beiträge kurz vor:

BloGeHa_1

Scham und Stolz

Dieses Posting von LandlebenBlog.org hat so sehr bei mir eingeschlagen, sich so sehr in meinem Kopf festgetackert, dass ich Friederike gleich zu Beginn und mit dem Startschuss der Blogparade kurzum gefragt habe, ob ich ihren Beitrag verwenden darf:

  „Ich denke an das kleine Asylcafe, zu dem jeden Donnerstag abend mehr Mosbacher kommen, um einfach mal zu schauen und Hallo zu sagen. Ich denke an die vielen Helferkreise, die sich selbst in den kleinsten Dörfern bilden.“

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Auschwitz, die Fremdheit und unsere heutige Verantwortung

Dieser Beitrag vom Blog Fadenvogel.de wurde zum Gedenken an den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 2015 geschrieben. Ein Beitrag über Fremdheit, über das Ende der Menschlichkeit und die Anfänge der Entmenschlichung. Über „die Verantwortung jenseits von Schuldfragen“.

„Ich fühle mich abgetrennt von der Welt, hier ist die Welt auch wirklich zu Ende. Ich bin nicht so vermessen, mich für eines der Opfer zu halten. Ich verstehe die Täter auch nicht. Jeder wie ein kleines Zahnrädchen im Terror.

Und nach diesen Tagen, in denen um mich herum nur fremde Worte waren, wo ich keine Straßennamen mehr lesen konnte, keine Speisekarte. Fremd in einem völlig fremden Land, sehe ich das erste Wort, dass ich lesen kann. Es lautet: D U S C H E“ 

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Was würde Jesus tun?

Fragt Venda von der Zuckerwerkstatt: Sie geht der Frage nach, was Religion und Fremdenfeindlichkeit verbindet – warum sie mitunter gemeinsam auftreten:

„Später habe ich einige andere Länder und Kulturen besucht, die mir einen weiteren Blick „von außen“ auf den christlichen Glauben ermöglicht haben. Und ich bin ein paar Mal in Deutschland umgezogen. Dabei hat sich mir immer wieder ein Zusammenhang aufgedrängt: Dass christlicher Glaube und fremdenfeindliches Gedankengut manchmal gemeinsam auftreten. Nicht immer, aber in bestimmten Regionen und bei bestimmten Personen.“

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Aufklärung statt Ausgrenzung

Das ist das Motto von Phinphin. Er setzt auf einen sachlichen Dialog und möchte so ein Gegengewicht bilden: Steigt aktiv in Web-Diskussionen ein und hält mit Informationen dagegen.

“ Denn durch Ausgrenzung von radikalen Meinungen und vorurteilsvollen Menschen löse ich keine Probleme. Diese Menschen verschwinden ja nicht, wenn sie merken, dass sie nicht gut bei anderen ankommen. [….] Mein Ziel ist es Extremismus zu bekämpfen, in dem ich sie von ihren extremen Ansichten wegbringe.“

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Muhammad & Kay

Hadassa, eine Bloggerin aus Tel Aviv, erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft. Einer Freundschaft, die sogar Terror und Hass trotzt.

„Als Kay über gemeinsame Bekannte davon hört, bietet sie an, Muhammad erst einmal bei sich aufzunehmen. Über Wochen versteckt sie ihn in ihrem Gästezimmer, gibt ihn als Cousin aus, obwohl es ihr auch Jahre nach dem Anschlag noch schwer fällt, Arabisch zu hören. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine besondere Freundschaft.“

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Randgruppen und der Umgang mit Diskriminierung in Harry Potter

Im Blog der Weltenschmiede ist anlässlich der Blogparade eine mehrteilige Fallstudie zu den vielfältigen Beispielen gegen Ausgrenzung, Vorurteile und für Inklusion in der Harry Potter Reihe entstanden:
–> Teil I
–> Teil II
–> Teil III

„Die Harry-Potter-Reihe ist ein Paradebeispiel dafür, wie schon von Kindesbeinen an ohne moralisch erhobenen Zeigefinger gezeigt werden kann, dass jeder Mensch und jedes Lebewesen es verdient, respektvoll und anständig behandelt zu werden. Dabei gibt es einige offensichtliche Beispiele für Diskriminierung – wie die von Remus Lupon als Werwolf – ebenso wie einige, die eher spielerisch verpackt werden, aber dennoch eine Rolle spielen.“

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Integration – und wie ich sie erlebe

Alex hat ein Blogposting darüber geschrieben, wie es für ihn war, als er 1995 mit seiner Familie nach Deutschland gekommen ist:

„Als ich nach Deutschland gekommen war, war ich 14 Jahre jung und wusste noch nichts von der Nichtakzeptanz oder Hass gegen Ausländer und andere Fremdlinge, die in dieses Land kommen. Aber es gab es schon und ich musste mich integrieren, was nun mal ein langwieriger Prozess ist und nie abgeschlossen ist. Heute bin ich zwar vollkommen integriert, aber dafür musste ich damals zu Beginn meiner Entdeckungsreise in diesem Land sehr sehr viel tun.“

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Das Leben an der Deutsch-Dänischen Grenze

Herr R. hat drei Beiträge für die Blogparade eingereicht: In seinem ersten Beitrag schreibt er über Hass als ein starkes Wort für ein starkes Gefühl. Und geht in seinen beiden nächsten Postings auf seine eigenen Erlebnisse ein:
–> Teil I
–> Teil II

„Hier erlebte Ede auch das Gefühl, wenn andere “aufgestachelt” werden, mitgerissen werden in negative Strömungen. Erst nachdem die Sprachkenntnisse, inklusive Schimpfwörter und Redewendungen, besser waren und nicht mehr das Problem waren, ließen auch diese Sticheleien nach.“

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Ein friedliches Miteinander

Frank wirbt auf seinem Blog dafür die eigenen Überzeugungen und Vorurteile zu überprüfen, neu zu denken  – und schließlich über Bord zu werfen:

„Glauben wir nicht immer gleich alles, was uns im Fernsehen, Radio oder Tageszeitung erzählt wird. Machen wir uns lieber ein eigenes Bild von den Menschen.  Und das unvoreingenommen. Gut, das mag schwierig sein, sind wir doch von Glaubenssätzen geprägt und diese abzulegen, ist  unmöglich, denn wenn wir uns an diese erinnern, geben wir Ihnen ungewollt Energie.“

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Gute Ausländer – schlechte Ausländer

Tina, eine Bloggerin aus London, schreibt in ihrem Beitrag über die Tatsache, dass sie in England als Deutsche zwar eine Ausländerin ist, jedoch oftmals nicht als solche wahrgenommen wird:

„Die Irin beschwerte sich, wie viele Ausländer es doch jetzt hier gebe. Sie sah sich offensichtlich selbst nicht als eine. Ich fragte sie dann, ob es nicht auch schon mal eine Zeit in England gab, in der Iren als “schlechte” Ausländer galten.“

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Ein Beitrag – inspiriert durch meinen Sohn

Patrick beschreibt auf seinem Blog, wie sein Sohn ihn dazu inspirierte diesen Beitrag zu der Blogparade zu schreiben:

„Das Thema wird mehrere Wochen behandelt und diskutiert. Das geschieht nicht im Religionsunterricht, an dem ausschließlich ein Teil der Klasse teilnimmt, sondern im Unterrichtsfach Ethik. Mit allen Schülern, unabhängig von Aussehen, Gender und Religion. Sie sprechen gleichberechtigt über Gemeinsamkeiten, Hintergründe und Bräuche von Judentum, Christentum und Islam. Offen, verständnisvoll und interessiert.“

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ABC gegen Hass

Hans hat in seinem Beitrag ein ABC gegen Hass angelegt. Dort sammelt er neben allen Beiträgen dieser Blogparade, auch noch andere spannende Artikel, Organisationen und Informationen:

„Ich bin für mehr gegenseitiges Verstehen und gegen Hass. Hass macht uns blind. Er lässt uns vernünftige Argumente und das Gute in anderen nicht erkennen. Wir sehen es nicht.“

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Immer wieder hinterfragen

Im Blog von Iwannaseethewohleworld ist ein Beitrag entstanden, der dafür wirbt die eigenen Motive stets zu prüfen und hinterfragen:

„Wichtig ist aber auch, dass man selbst immer wieder hinterfragt, was man selbst denkt und tut. Denn ich kenne niemanden, der keine Vorurteile hat – das ist erstmal nichts schlimmes, man muss nur reflektiert damit umgehen.“

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Ist Fantasy rassistisch?

Fragt Florian in seinem Blog – und füttert seine Ausführungen mit einigen Beispielen sowie einem kleinen Streifzug durch das Genre

„Die Fantasy hat sich immerhin weiterentwickelt, hin zu einem Genre, das weit weniger belächelt und hinunter gemacht wird, als es noch einige Jahre zuvor der Fall war. Vor allem die Popularisierung durch Kino, Videospiele und Fernsehproduktionen trägt hier ihren Teil dazu bei. Mit dieser Mainstreamisierung – na gut, so schlimm ist es nicht, aber mir ist kein anderes Wort dafür eingefallen – kam auch ein Umdenken der Autoren.“

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Filme gegen Hass

Frau Magarete stellt in ihrem Blog fünf Filme gegen Hass vor. Ihr Beitrag zu der Blogparade ist außerdem auf der Website von Moviepilot erschienen. In einem weiteren Beitrag schreibt sie über die Oscarverleihung sowie #Oscarssowhite.

„Ich denke, der Film ist ein gutes Medium um Themen wie Rassismus, Gerechtigkeit und Toleranz zu besprechen und das Bewusstsein hierfür in den Köpfen der Menschen zu wecken.“

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Von Null auf 300 im Sekundentakt

Sabrina schreibt auf ihrem Blog über Hass und tickende Zeitbomben als Ursache der eigenen Leere und Unzufriedenheit:

„Denn diesem Zustand auf dem Grund zu gehen kostet Nerven, Geduld und Mut. Den Mut über seine eigene Sichtweise hinaus zu springen und sich bewusst zu werden, was einen wirklich in die Situation geritten hat. “

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Against Homophobia –> gegen Hass

Bella Luna hat zwei Beiträge zu der Blogparade eingereicht: In ihrem ersten schreibt sie über Homophobie und wie sie ihr allzu oft entgegenschlägt. Der zweite Beitrag behandelt Hass – und was er mit uns macht.

„Ich hatte vorher nicht die Kraft mich gegen die Ablehnung, Hass und Vorurteile zu wehren. Denn auch wenn viele behaupten, dass es in diesem Bereich nur noch wenig Diskriminierung gibt, es ist nicht so. Es gibt genug Menschen, die einen plötzlich komisch angucken oder gar den Kontakt abbrechen. Gerne auch die, von denen man es am wenigsten erwartet hätte.“

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Vier Künste gegen Hass

Kulii hat einen Streifzug durch die Kunst verfasst. Es werden vier ganz unterschiedliche Genres für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit vorgestellt:

„Und schließlich zeigt er, dass wir uns doch alle ähnlicher sind, als wir glauben, auch wenn sich viele etwas anderes einreden. Ich denke dieser Film kann jedem zum Nachdenken erregen, denn selbst wer stets von sich behauptet ein guter Mensch zu sein (oder eben nicht) weiß noch immer nicht, wie er wohl möglich von außen betrachtet wirkt.“

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Über die Verfolgung psychisch Kranker

Anna schreibt in ihrem Blog über Stigmatisierung. Und auch über Angst, über das Anderssein und über Vielfalt:

„Aber eines steht fest – das es nie wieder soweit kommen darf. Das es nie wieder etwas Vergleichbares geben soll. Und wenn ich sehe, wie tausende Menschen gegen “Andere” demonstrieren, weil sie Angst haben, dann bekomme auch ich Angst. Denn es ist nur ein kleiner Unterschied, wer “anders” ist und wer nicht.“

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Reise in den Orient

Miriam war bereits häufig im Orient und insbesondere Syrien: Sie schreibt über Gastfreundschaft, Gemeinsamkeiten, Angst und Doppelmoral:

„Der Zulauf zum IS ist der Perspektivlosigkeit in vielen Ländern geschuldet. Wer Halt in der Gesellschaft findet, wer eine Familie zu versorgen hat, wer eine Perspektive für sich sieht, wird sich dem Islamischen Staat wohl mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit anschließen als junge Männer und Frauen ohne Hoffnungen, Ziele und Chancen. Ziel muss es sein, Menschen ein menschenwürdiges Leben zu bieten.“

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Hassende haben keinen Wert

Christiane schrieb in ihrem Beitrag über Hass: Darüber, wie es ist zu hassen – und wie es von der eigenen Umgebung aufgenommen wird. Allerdings entschied sie sich vor wenigen Tagen ihren Blog völlig neu aufzusetzen, so dass der Beitrag leider nun im Nichts des Internets verschwunden ist. Ich möchte sie aber trotzdem gerne als Teilnehmerin erwähnt wissen.

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Genderisierung für Dummies

Carmilla schreibt in ihrem Beitrag über Pegida und ihr widersprüchliches Selbstverständnis zur Gleichberechtigung der Geschlechter:

„Pegida ist für sexuelle Selbstbestimmung, aber bloß nicht zu viel, sonst werden die Weiber frech und verlangen, dass mann tatsächlich sein (Sprach-)Verhalten ändert.“

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Der Hass in uns Menschen

Backview.eu haben auf ihrer Seite eine Collage zu Gedanken über Hass gesammelt:

„Trotzdem glaubt mein Bruder, dass die Menschen lernfähig sind und der Hass uns nicht zur Eskalation treiben wird. Woher er den Glauben nimmt? Ich schätz mal, es ist die Hoffnung – die Hoffnung darauf, dass Neugier die Angst bricht.“

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Abgrundtiefer Hass – zu stark, um ihn zu ertragen

Lexa schreibt in ihrem Beitrag über den inflationären Gebrauch des Wortes „Hass“: Über den Alltag – und was es wirklich bedeutet zu hassen:

„Es könnte ewig so weiter gehen. Kommt einem albern vor, wenn man es so liest. Oder? Aber es sind alles Beispiele, bei denen ich schon mal jemanden habe sagen hören oder von jemanden gelesen habe: “Ich hasse …”. Und wo sich regelrecht hineingesteigert wurde in diesen Hass.“

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Hotelbewertungen from Hell

Lina hat ein tumblr gestartet – mit Hotelbewertungen direkt aus der Hölle. In ihrem Beitrag hat sie einige exemplarisch ausgestellt:

„Über das Ausmaß von Rassismus in Deutschland könnte man unendliche Bibliotheken füllen. Doch wie sieht es aus, wenn wir uns über die Landesgrenzen bewegen? Wenn rassistische Menschen zum Urlauben ins Ausland fahren?“

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Über Vielfalt – im Garten und überhaupt

Mel schreibt aus Sicht einer Gärtnerin: Über Monokulturen als das Schlimmste, was man Pflanzen – und auch Menschen antun kann:

„In der Schule habe ich einmal von einer Gesellschaftsform namens “salad bowl” (Salatschüssel) gehört. Im Gegensatz zum “melting pot” (Schmelztiegel) behalten dabei alle Mitglieder ihre Individualität. Zusammen aber ergeben sie ein Ganzes.“

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Wehret den Anfängen!

Im Blog von Daetschemol wird da begonnen – und am besten auch gleich eingegriffen, wo es beginnt: Nämlich am Anfang:

„Auch wenn es in letzten Tagen gerade wieder etwas ruhiger geworden ist, was Themen wie Pegida und sämtliche Idiotie- Derivate anbelangt, hat sich an der momentanen Intoleranz- Welle ja nicht viel geändert. Und ich befürchte auch, dass dem so bleiben wird, sollte sich nicht grundlegend etwas ändern!“

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Was ist Hass?

Fragt sich ZantoX in seinem Blog. Er geht der Antwort auf diese Frage mit Fragen auf den Grund:

„Was ist Hass? Ist es das Gefühl das eine Welt ohne jemanden eine bessere wäre? Ist es der Wunsch diese Person zu vernichten? Oder ist es die Weltanschauung, die wir eigentlich nicht wollen? Kann man eine Weltanschauung vernichten indem man eine Person vernichtet? Wäre es nicht viel sinnvoller diese Person zu überzeugen? Doch wie überzeugt man einen Menschen?“

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Gedankensplitter zu Blogger gegen Hass

Ann-Bettina nimmt sich Vorurteile vor – und füllt sie mit Fakten statt Emotionen:

„In Deutschland gibt es laut Verfassungsschutz zwischen 500 und 600 IS-Rückkehrer. Das sind 600 zu viel. Bei denen muss man mit radikalen Aktionen rechnen. Aber: Es gibt ca. 4 Millionen Muslime in Deutschland, d. h., 0,015 % der Muslime in Deutschland kann man als radikal einschätzen. Die Gefahr, morgen einen tödlichen Autounfall zu haben ist wesentlich größer als die, in einen islamischen Terrorakt verwickelt zu werden.“

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Sprachen – Für mehr gegenseitiges Verständnis

Ich selbst habe mich an der Blogparade mit vier Beiträgen zu unterschiedlichen Sprachen beteiligt:
–> Teil I
–> Teil II
–> Teil III
–> Teil IV

„Mein erklärtes Ziel ist es, die zunehmende Fremdenfeindlichkeit á la PEGIDA zu entern, zu kontern, zu zeigen, dass sie nicht das Volk sind. Ich möchte ein klares Zeichen setzen: Für mehr Toleranz und gegenseitiges Verstehen. Und genau darum geht es mir heute in meinem Beitrag: Um das Verstehen an und für sich. Nicht um das Metaphorische. Sondern viel einfacher, viel basaler: Es geht mir um die Sprache.“

 Blumen_Blogparade

Das war sie nun: Meine Blogparade für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit. Es hat viel Spaß gemacht! Ich habe viele neue Menschen, Ideen und Blogs kennengelernt – mit ihnen diskutiert und Meinungen ausgetauscht. Ich danke euch! <3