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RestaurantDay Bremen 2015

Restaurant Day in Bremen

Der Restaurant Day fand das erste Mal 2011 in Finnland statt. Seitdem nun schon weitere fünfzehn Mal – überall auf der Welt. Je 4x pro Jahr. Und zuletzt nun eben genau heute! Und auch in Bremen.

Die Idee dahinter ist: Dass wirklich jeder und jede für einen Tag ein Restaurant, Café, eine Bar oder auch Saftladen eröffnen darf. Und zwar genau so und genau dort, wo er möchte: Bei sich zu Hause, im Park, Vorgarten oder auch als kleiner Fensterladen. Je nach Möglichkeiten und Gusto. Es geht darum einfach gut zu essen – mit alle denen, die spontan oder eingeladen vorbei kommen. Beim letzten Restaurant Day am 15. November 2014 gab es insgesamt 1698 Restaurants in 35 Ländern, die wie wild gekocht haben.

Für heute hat in Bremen die Schwankhalle zum gemeinsamen Pizza-Backen am St. Pauli Deich eingeladen. Der Herr S., die Frau Friesi, ihr Liebster und ich – wir waren alle gemeinsam dort.

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Restaurant Day Pizza

Der nächste Restaurant Day findet am 16.05. statt. Ihr könnt, sollt und dürft gerne mitmachen. Dort könnt ihr euch anmelden: Euer Restaurant erscheint dann auf einer Weltkarte, so dass auch alle Gäste wissen, wo sie euch finden.

Arabische Sprache

Arabisch to go

Ihr wisst es ja sicher noch: Ich habe kürzlich zu einer Blogparade aufgerufen: „Blogs gegen Hass“. Sie ist nun im vollem Gange – die Parade. Einige, ja durchaus viele Beiträge sind bereits bei mir eingeflattert: Ich habe sie unter dem Aufruf verlinkt. Ihr dürft und sollt dort gerne stöbern – diskutieren. Und natürlich auch mitmachen: Denn sie läuft noch bis zum 28. Februar. <3

Mein erklärtes Ziel ist es, die zunehmende Fremdenfeindlichkeit á la PEGIDA zu entern, zu kontern, zu zeigen, dass sie nicht das Volk sind. Ich möchte ein klares Zeichen setzen: Für mehr Toleranz und gegenseitiges Verstehen. Und genau darum geht es mir heute in meinem Beitrag: Um das Verstehen an und für sich. Nicht um das Metaphorische. Sondern viel einfacher, viel basaler: Es geht mir um die Sprache: –> Arabisch.

Eine Sprache, die ich nicht spreche: Nicht kenne. Ich erhebe also weder Anspruch auf Vollständig- noch Fehlerlosigkeit. Mir geht es darum eine Tür zu öffnen, sie zu entkorken und gemeinsam ein bisschen die Sprache zu experimentieren. Ich möchte ein paar Fakten einstreuen – gemischt mit aufgeschnappten Dingen, Nice-to-Knows und auch die eine oder andere Kuriosität. Schlichtum einen kleinen Zugang schaffen: Anhaltspunkte für Diskussionen in die Runde werfen. Nicht weniger –> aber auch nicht mehr.

Arabisch Blog

Weltweit sprechen rund 320 Millionen Menschen arabisch als Muttersprache. Außerdem kommen noch weitere 90 Millionen hinzu: Jene, die arabisch als Fremd- oder Zweitsprache sprechen. Darunter gibt es massenhaft Dialekte und regionale Unterschiede. Zuzüglich einer ausgeprägte Kultur der Dichtung, aber auch jahrhunderte alte Mundarten.

An alle: Daher, und an dieser Stelle ein heiteres: As-salāmu ʿalaikum! :) Salām bedeutet Frieden oder auch Unversehrtheit. Insgesamt übersetzt also so viel wie: Der Friede auf euch! Oder eben ein freundliches „Hallo!“

Das arabische Alphabet besteht aus 28 Buchstaben, die mit sechs Ausnahmen von rechts nach links verbunden werden. Die arabische Schrift unterscheidet sich formvollendet von der unseren. Was in Zeiten des Internets nicht überall gleich leicht umzusetzen ist: Daher hat sich mittlerweile ein arabisches Chat-Alphabet zusammengefunden, welches mit einer Kombination aus Zahlen und Buchstaben arbeitet – die den jeweiligen arabischen Zeichen am ähnlichsten kommen: Kaif al7al? (= Wie geht es dir?)

Möchte man allerdings doch ganz klassisch im Wörterbuch wälzen, das Internet Internet sein lassen. So. Nun denn: Ich garantiere euch eine anfängliche Aufgeschmissenheit. Denn ihr solltet wissen, dass arabische Wörterbücher nicht alphabetisch sortiert sind, sondern alle Wörter nach ihren Wurzeln gruppiert werden. Nach ihrer Stammesherkunft. Das macht es für kundige Menschen einfacher – für Unkundige zur berühmten Kehrseite der Medaille.

Bild arabisch blog

Um arabisch zu hören, bedarf es allerdings nicht zwingend ein arabisches Wörterbuch: Denn glücklicherweise gibt es in der deutschen Sprache zahlreiche Wörter, die aus dem Arabischen stammen, dort zu Hause sind. Arabizismen sozusagen. Wörter, die ein dermaßen fester Bestandteil der deutschen Sprache sind, dass es ohne sie ein tiefes Loch geben würde. Ein Nichts.

Und genau dort beginnen wir: Bei Null, beim Nichts. Denn das Wort Ziffer oder Chiffre stammt vom arabischen Wort sifr und bedeutet eben das. Nämlich: Null oder Nichts.

Ja: Wir bleiben auch erstmal dort, bei den Zahlen, der Mathematik und Wissenschaft: Genau genommen beim Algorithmus – himself. Denn der leitet sich von dem doch recht bedeutenden Mathematiker, eigentlich sogar Universalgenie (Er konnte echt viel), al-Chwarizmi ab. <– Von seinem Namen.

Jener dieser welche wirkte vor allem in Bagdad: Und zwar in dem 825 gegründeten „Haus der Weisheit„. Aus diesen Hallen heraus haben wir ihm nicht nur den Algorithmus, sondern auch die Algebra zu verdanken. Jedoch eher unabsichtlich, nicht mutwillig: Ein Umstand, den er unmöglich hätte vorhersehen können. Denn das zuvor rüstig-normale arabische Wort al-ǧabr (= das Ergänzen/ das Einrichten) zierte den Titel einer seiner Abhandlung: „Das kurz gefasste Buch über die Rechenverfahren durch Ergänzen und Ausgleichen“.

„Kurz und gut“, dachte er sich damals sicherlich – völlig ohne eine Vorahnung, dass sein Opus ein regelrechter Renner in der einstigen Welt der Wissenschaft werden würde. Ein so fulminanter, dass sich aus genau dieser Überschrift schließlich die Disziplin Algebra entwickelte.

Ja. Nun. Ja. Denn. Ja. So: In den heimeligen Erinnerungen an die mathematische Schulzeit, soll es freilich nicht bleiben. Ich versprach ja eingangs Etwas zu entkorken. Reinen Wein einzuschenken. Sozusagen. Here we go: Das Wort Alkohol ist ebenfalls arabischen Ursprungs. Es stammt von dem Wort al-kuhl ab und bedeutet Das Färbende. Oftmals im Gebrauch für ein traditionelles arabisches Antimon-Schminkpuder zum Färben von Augenlidern und -brauen. Rätselhaft dabei ist mir allerdings: Wie nun schlussendlich diese unbedarfte Bedeutung zum Alkohol gezerrt wurde? Fast schon tragisch. Finde ich.

Hier nun noch weitere Beispiele:

Tarif –> ta´rifa (= Bekanntmachung, Preisliste).

Sorbet –> šarba (= Trank).

Sofa –> ṣuffa (= länglicher Vorsprung, Sims).

Safari –> safar (= Reise),

Matratze –> maṭraḥ (= Bodenkissen).

Karaffe –> gharrāfa ( = Wasserheberad mit Schaufeln).

Admiral –> amīr (= Befehlshaber)

Und auch die mittelalterliche Laute hat ihren Namen aus dem Arabischen –> al-ʿūd (= das Holz).

Aber: Nochmal zurück ins Eingemachte, zurück in die Grammatik: Die Sache mit den Schriftzeichen und dem Wörterbuch hatten wir ja nun schon. Alles nicht ganz leicht. Aber wirklich schwierig zu lernen sind die vielfältigen und komplexen Verbalformen. Denn mit den Verben ist es nunmal ausgiebig anders als im Deutschen: Im Arabischen gibt es zwar nur zwei Zeitformen: Das Perfekt – für abgeschlossene Handlungen, also in der Regel die Vergangenheit; Und das Imperfekt – für Handlungen, die noch andauern bzw. wiederkehren. (–> Eine eigene Form für die Zukunft gibt es hingegen nicht – sie wird im Imperfekt abgebildet).

Zeit, Intention, Richtung, ja die eigentliche Bedeutung bekommt ein Verb also anders: Und zwar durch einen unterschiedlichen Ausdruck in je 15 verschiedenen Stämmen. Wobei im heutig gängigen Arabisch in der Regel nur neun bzw. zehn (der erste Stamm, der Grundstamm, wird oft nicht mitgezählt) genutzt werden. Dabei kann ein Verb jedoch nie in allen Stämmen gebildet werden.

Ich habe mal ein Beispiel ergoogelt:

kátaba (= er schrieb) ist der Grundstamm des Verbs:

–> Im II. Stamm sieht das Verb dann so aus: káttaba (= veranlassen zu schreiben). Der zweite Stamm ist meist intensivierend, kausativ, deklarativ oder denominativ.

–> Im III. Stamm: kātaba (= korrespondieren mit, jemandem schreiben).

–> VI. Stamm: takātaba (= sich gegenseitig schreiben).

–> Der VII. Stamm drückt meist eine passive Handlung aus oder hat eine reflexive Bedeutung: inkataba (= geschrieben werden oder auch „subscribe“).

–> Der VIII. Stamm: iktátaba (= ebenfalls sich gegenseitig schreiben).

—> Im X. Stamm: istáktaba (= jemanden darum beten zu schreiben).

Im neunten Stamm kann das Grundverb kátaba nicht gebildet werden. Dort werden meist Farben oder auch körperliche Eigenheiten ausgedrückt. Z.B.: iḥmarra (von aḥmar) – erröten, rot werden.

Blogs gegen Hass sprachen

Soweit. So gut. So geht’s zum Schluss. Zum Ende meines Beitrages: Möchte ich euch noch einen kleinen Sprachkurs ans Herz legen. Eine Art Arabisch für Touristen/ Anfänger. Ein Weg, um „Hallo, ich heiße Sarah Maria und wohne in Bremen.“ sagen zu können: –> klick

Und:

So ganz insgesamt, habe ich großen Gefallen dran gefunden, mich in die Sprachen einzulesen, mich von Wikipedia-Artikel zu Wikipedia-Artikel zu lesen. Hier zu googeln, dort zu schauen, da zu sinnieren. Deswegen möchte ich nun jetzt eine Reihe machen: Eine Art Sprachreise. Und genau dafür geht es das nächste Mal in die Türkei: Zu einer Sprache, die einen eigenen Modus dafür hat, Wünsche auszudrücken.

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Hier die komplette Reihe:

–> Arabisch to go
–> Türkisch Melange
–> Hebräisch to your Heart
–> Bantu for real

Rauer20_Eröffnung

Rauer20 – Exhibition #1

Rauer20. Das ist Name und Adresse in einem: Friedrich-Rauers-Str. 20. In Bremen. Eine ehemalige Billardhalle, die über Jahre hinweg leerstand und nun von der Projektgruppe Status Symbol Farbe für drei Monate gemietet wurde. Erstmal. Die ersten drei Ladenmieten haben sie sich zusammengejobbt. Was danach passiert hängt von den Menschen ab, die das Projekt mitgestalten – und ob sich außerdem Sponsoren finden. Natürlich.

Ziel des Projektes ist es einen offenen Raum für Kunst und Kreativität zu schaffen, für Vernetzung, Projektarbeit und Austausch. Für alle. Die Lust haben sich zu beteiligen. Die Räumlichkeiten umfassen mehrere 100 qm und bieten so genügend Raum, für so ziemlich alles: Tanz, Theater, Malerei, Fotografie, Schreiben oder auch Musik. Projekte und Ideen sollen sich finden, verlieren und neu kombiniert werden. Kunst in Bremen weiter vernetzt und über die Idee hinweg vertieft werden.

Gleich nach Einzug wurde renoviert, gestrichen, gearbeitet, gemalt und schließlich haben sich fünf Künstler zusammengetan, um eine Ausstellungen zu planen: Gilbert Ofosu, Valentin Hering (DION), Cantufan Klose, Piotr Rambowski (vielen Dank nochmal für die Einladung!) und Lennart Junge. Bis es dann schließlich am Freitag so weit war: Die Eröffnung, die erste Ausstellung wurde gefeiert! Mit rund 200 Gästen, Kunst (<– selbstredend) und auch der einen oder anderen Laudatio. Oben drauf gab es eine „mittellose Fete“, die ihrem Namen nicht mal annähernd gerecht wurde: Denn es gab Musik, Sekt, Bier und jede Menge netter Gespräche.

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Rauer20-Die-Ausstellung

Für die nächsten drei Monate sind bereits zwei weitere Ausstellungen mit einhergehender Eröffnungsfeier in Planung. Wer, was, wie und wer noch: Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Das kommt auf die Menschen und ihre Ideen an – also auf euch! Auf eure Kunst, Unterstützung, Lust, Leben, Liebe und wer übrig hat, darf natürlich auch etwas Geld mitbringen. ;)

Kontakt am besten über Facebook. Dort findet ihr auch eine Email-Adresse und Telefonnummer.

Blogstöckchen

Mein erster Stock im Blog

Mit mir und den Blogstöckchen ist es ja nun so: Sie kamen, gingen und ich beantwortete sie: Nie. Sie blieben stets liegen. Nicht ein einziges habe ich in meiner glorreichen 4 1/2 jährigen Bloggerkarriere aufgehoben. Manche wies ich mit umständlichen Erklärungen zurück, einige habe ich als Kommentar beantwortet. Ausufernd. Episch. Und irgendwann festgestellt: Das will keiner. Wirklich: Niemand.

Einige – und da wären wir schon mitten drin im Blogstock-Themengebiet – habe ich auch einfach verstreichen lassen: Leise und mit gesenktem Kopf, die Internet-Straßenseite gewechselt – nicht zurück gegrüßt. Nicht die feine Art. Eigentlich gar keine Art. Eine Unart. Und warum weiß ich gar nicht genau. Ich beichte.

Tja. Und genau darum geht’s dem Herrn Trotzendorff: Er möchte, dass ich beichte. Schonungslos. Bestimmt.

Nun. Im Prinzip gerne: Denn mein Hang zu offenen Offenbarungen ist mir über die Jahre treu geblieben. Genau genommen spielt die Erfindung des wunderbaren Internets, diesem jenem meinem Fieber durchaus in die ohnehin schon recht guten Karten.

Ein zweites Stöckchen, welches kürzlich bei mir eintraf, durch’s Internet geflogen kam, das bekam ich von dem Herrn Amaot. Ein Stöckchen mit elf Fragen: Elf Punkte zu denen ich nun zur Beichte schreiten werde. Ich kombiniere also. Quasi.

Eine Brücke
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Ein Tag ohne Gesetze
Ich würde mich in eine leere Wohnung hocken. Eine, die mir gut gefällt. Dort schlichtum bleiben. Für immer. Am nächsten Tag in Puschen und Schlafanzug durch den Hausflur streifen, als wäre ich seit jeher dort. Als Inventar.

Denn dieses Umziehen, dieses ewige Entwurzeln: Das liegt mir nicht. –> Von meiner heißgeliebten 1-Zimmer-Wohnung bin ja kürzlich (unter Tränen) zum Herrn S. gezogen: In eine 2-Zimmer-Wohnung. Und nun soll es bald weitergehen: In eine 3-Zimmer-Wohnung. Ebenfalls unter Tränen – voraussichtlich. Mir schwant jedoch, dass dies nicht das Ende sein wird: Dass es irgendwann weiterzugehen hat; in eine 4- oder gar 5-Zimmer-Wohnung. Und diesen jenen Zustand der 3-Zimmringkeit, ja, den würde ich nun bitte gerne überspringen. Kurz, schmerzlos und mit so viel alltäglicher Stille wie irgend möglich.

Foto aus deiner Kindheit

Ich_früher_Blog

Spanien 1987 oder 88// Einschulung// Skifahren im Harz// Größtes Talent bisher: Laufen auf einem Ball. Mit 13//

Dein Vater
Über ihn wurde hier schon genug erzählt. Vorerst. Vielleicht, nehme ich mir irgendwann seine Bücher vor. Davon hat er nämlich noch mehr – wesentlich  mehr als Fotos. Und sogar einen guten Freund, der für seine Bücher ein eigenes Haus hat.

Als ich sechs war, sind wir umgezogen: Es sollte von einem Miets- in ein Eigentumshaus gehen. Und genau da, hat mein Vater seine Chance gewittert: Hätte sich um ein Haar durchgesetzt. Dann wäre ich nun in einem ehemaligen und grundrenovierungsbedürftigen Hotel kurz vor Osterbrock (= irgendwo mitten im Moor) großgeworden. Mit Zimmern um Zimmern. Eins für die Weimarer Klassik, eins nur für Thomas Mann und drei für Mozart (in Schrift und Ton). Und noch mehr. Alle mit aufwendigen Deckenmalereien – natürlich. Am besten.

Kennst Du ein Gedicht
Auswendig? –> Ein besonders originelles jedenfalls nicht. Aber dafür Lieder. Jede Menge Lieder. Wobei „auswendig“ fast schon zu wenig Bedeutung parat hat – zu neutral ist. „Auswändig“ – ohne Wände also, würde besser passen.

Lieder von der Kelly Family wären da ein Beispiel. Und den Beatles. Mein erstes Herz, meine erste Verliebtheit, galt nämlich John Lennon. Ein tragischer Start. Der da und genau dort begann. Allerdings, und allseits bekannt war er ja nunmal schon tot – bevor ich geboren wurde.

Aber das soll sie noch nicht sein, meine öffentliche Verlautbarung. Ich hab da noch mehr: Vorher – und zwar mit elf, in etwa, da war ich glühender Udo Lindenberg Fan. Ich hatte alles: Platten. Poster. Und sogar einen Hut.

Im Stau
Stand ich auch schon. Kenne ich. Jedoch nur von der Rückbank aus – nicht als Fahrerin. Denn ich fahre seit über 10 Jahren genau deswegen unfallfrei, weil ich eben nicht fahre. Ich kann’s einfach nicht. Und, ja: Ich hatte Fahrstunden. Viele Fahrstunden. Schalten, lenken, nicht absaufen lassen – das war alles kein Problem. Auch in der Theorie war ich 100% fehlerfrei. Aber der Verkehr, die Anderen, die sind es: Das Problem.

Die Tatsache, dass ich irgendwann dennoch und ganz offiziell dazu berechtigt wurde ein Auto zu chauffieren, diese jene Tatsächlichkeit hat meinen Glauben in das System „Fahrschule“ bis heute nachhaltig erschüttert: Dem Erdboden gleichgemacht. Abitur – okay. Volljährigkeit – meinetwegen. Aber Fahrerlaubnis- nööp.

Teleportieren
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Grün?
Eine Farbe, die ich grundsätzlich sehr schätze. Schon immer. Draußen. Im Freien. Aber nicht an, auf oder um mir herum: Weder auf meiner Kleidung, als Schmuck oder gar als Sofakissen. NIEMALS! Das ist mein Credo. Festzementiert seit Jahren. Jeder weiß das. Ich sagte das nämlich schon oft, zu allerhand Gelegenheiten und Ungelegenheiten. Halt oft. So oft, dass das Zurück undehnbar ist, bar jeder Elastizität – und einen unschönen Knick in meinen 10 Geboten über mich selbst anrichten würde.

Aber wie die Launen des Lebens so mit einem spielen, gab es da kürzlich ein Grün, das nun nach all den Jahren mein Herz eroberte. Eins, welches satt, frisch, dunkel-grasfarben, leuchtend und ideal-grün daher kam. Und nun denn, schlich ich um das eine oder sogar andere grüne T-Shirt, ja gar Kleid. Bezahlte schließlich Ohrringe. Eigentlich violett-weiß, jedoch mit einigen grünen Details: Um den Prozess des Grün-Werdens schleichend einzuleiten. So der Plan, jedenfalls.

Nordsee?
Ich habe mal mit 13 eine Wette verloren und bin reingesprungen. Im November. Aber ich vermute, das reicht euch nicht für eine gelungene Beichte. –>

Mit fünf hing ich wimmernd auf den Schultern meines Vaters im Watt. Denn die Flut: Sie kam. Sie kam, rollend, unaufhaltsam, unerbittlich. Jedoch waren wir nicht mitten drin im Watt. Irgendwo zwischen Bensersiel und Norderney. Schwenkten auch keine SOS-Fahnen durch die Luft, sondern waren ziemlich genau zwei Meter vom Strand entfernt: Auf einer kleinen Sandbank. Das Wasser stand uns bis zum Knöchel. Nicht meinen, sondern denen meines Vaters. Und dennoch: Der Horror, die Fluten und ihre ewigen Wellen drohten uns augenblicklich zu verschlingen. – So meine Fantasie. Damals.

Am beichtenswertesten jedoch ist: Sucht doch mal in meinem Blog nach der „Nordsee“. Ihr bekommt nur einen einzigen Treffer: Nicht in etwa einen aufregenden Spontan-Trip Richtung Küste, sondern nur eine Erwähnung, eine Randnotiz. Denn genau genommen, ist es schon ein ganzes Weilchen her, dass ich dort war. Als Bremerin. Als Quasi-Küstenbewohnerin. Also.

Die längste Minute
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Ein Haustier
Daisy. <3 Mein Herz. Mein Alles. Meine Katze. Die überfahren wurde, als ich zwölf war. Um die ich Monate, eigentlich sogar Jahre getrauert habe.

Nachdem sie tot war, habe ich wochenlang nicht ein Wort über sie gesprochen: Weder meinen Freunden, noch meiner Familie gegenüber: Einfach deswegen, weil ich diese Tatsache, die Endgültigkeit des Todes nicht durch Worte in die Gegenwart eingravieren wollte. Es nicht auszusprechen ließ die Realität noch etwas ruhen. Ich habe immer gehofft, es ist alles nur ein blöder Irrtum im Chaos, ein Fehler in der Zeit: Sie kommt einfach irgendwann wieder. Als wäre nichts gewesen. Und selbst heute habe ich noch all ihre Sachen, ihr Spielzeug, ihre Decke – sicher verwahrt in einem Schuhkarton. Nur für den Fall. Der Fälle. Falls sie wiederkommt. Hier wohnen möchte.

Feder im Wind an der Weser

Das war’s mein Stock im Blog. Es hat Spaß gemacht – irgendwie. Aber bitte seid mit nicht böse, wenn ich bis zum nächsten wieder 4 (+/-) Jahre warte. Tja. Und für die Dinge, die Beichten, die ich nicht ausgefüllt habe – da habe ich euch im Sinn gehabt. Also, wenn ihr mögt: Ich schmeiß ihn euch zu – den freundlichen Stock.