Ich befinde mich mitten in einer Challenge. Einer #Naturfotochallenge. Ziel dieser Angelegenheit ist es fünf Tage lang, jeden Tag eine besonders hübsche Variante der Natur auf Facebook zu posten. Heute ist Tag vier. Und da es bei mir bisher ausschließlich Bienen (und auch eine Hummel) gab, gibt und geben wird. Dachte ich mir, ich nutze die Gelegenheit und verbinde das Ganze mit einem Posting, in dem ich meiner uneingeschränkten Sympathie für die lieben Bienen fröne:
Heute geht’s darum, wie Bienen eigentlich schlafen. Denn das tun sie. Sehr viel sogar. Mehrere Stunden am Tag. Und sie tun es nach Berufsgruppen getrennt: Die jüngeren Arbeiterinnen schlafen über den Tag verteilt, hier mal ein Stündchen, da mal ein Weilchen und insgesamt viel mehr, als die älteren Sammlerinnen. Die jüngeren Bienen sind für die Brutaufzucht, Wabenpflege und klimatischen Bedingungen im Stock zuständig. Das ist ein rund um die Uhr Job! Daher schlafen sie einfach dann, wenn’s grad passt – wenn grad nicht so viel zu tun ist.
Um in Ruhe zu schlafen verkriechen sich die jungen Bienen meist in leere Zellen irgendwo im Zentrum des Stocks. Manchmal, wenn sie es sich ganz besonders bequem machen wollen, dann klemmen sie einfach ihren Kopf und Hinterleib zwischen zwei Waben, lassen die Beinchen locker durch die Luft baumeln und ihre Fühler schlapp hinunter hängen. Derweil fächern sie sich hier und da mal ein wenig frische Luft mit den Flügeln zu – und lassen es sich ansonsten gut gehen. (Ein Bild davon findet ihr hier)
Wenn Bienen schlafen werden ihre Körperfunktionen heruntergefahren und sie durchlaufen sogar verschiedene Schlafphasen. Nur die Augen, die können sie nicht schließen, denn Bienen haben keine Augenlider.
Umso älter eine Biene wird, umso weniger muss sie schlafen. Die älteren Bienen verlassen irgendwann den Dienst im Innenbereich des Stocks und fliegen aus, um Honig oder Wasser zu sammeln. Ihren Schlafrhythmus passen sie ihrem Alltag an: Sie schlafen nun nicht mehr mehrfach über den Tag verteilt, sondern legen sich hauptsächlich nachts zu Ruhe, wenn es draußen dunkel ist. Doch, dann und wann, wenn es die Zeit zulässt, schieben sie weiterhin auch tagsüber die eine oder andere kleine Ruhephasen dazwischen – und lassen die Arbeit Arbeit sein.
In Bezug auf das Schlafgemach, sind die Sammlerinnen allerdings weitaus weniger anspruchsvoll, als die Jüngeren: Sie suchen sich nicht extra eine leere Zelle. Sie begnügen sich mit einem ruhigen Plätzchen am Rand der Waben, lassen ihre Fühler hängen und dösen vor sich hin.
Geht es mal hektischer im Stock zu und die Bienen bekommen nicht genug Ruhe, macht sich das bei ihnen genauso bemerkbar wie beim Menschen: Schlafen sie in einer Nacht zu wenig, schlummern sie die Nacht darauf besonders tief. Alles nicht so schlimm. Allerdings wird vermutet, dass sich der Schlafentzug bei länger andauernden Störungen negativ auf das Immunsystem der Bienen auswirkt und sie kränklich werden lässt.
Die Bienen auf den Bildern sind übrigens allesamt Stadtbienen. Sie wohnen mitten in Bremen auf einem Balkon. Ich habe sie im August besucht und dort darüber geschrieben.
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