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Wochenendtrip nach Bad Harzburg

Ihr erinnert euch sicher noch? An mein Sehnsuchts-Posting: An meine Hachs und Achs nach einem kleinen Stückchen Urlaub? An meinen innigen Wunsch nach einem Urlaubsquickie?

Nun. Diesen jenen Wunsch erfüllten wir uns schlichtum. Der Herr S. und ich. Sind am Wochenende derart spontan in den Urlaub gefahren, dass wir uns quasi selbst mit diesem Geschenk überraschten. Fast. Zumindest.

Denn, wie ja nun hinlänglich bekannt sein dürfte, ist das allgemeine Wetter derzeit nicht gerade das, was man sich so wünscht für einen Wochenendausflug ins Grüne. Wir überlegten also bereits die gesamte Woche hin, her und wieder umzu. Bis wir uns am Donnerstag schließlich gegen einen solchen Ausflug entschieden – nur um diese festgezurrten Pläne am Freitag in bereits erwähnter Spontanität wieder über Bord zu werfen. Hochkant, als Backstein durchs Fenster: Es war so gegen 14h, wir starrten gemeinsam in den Bremer Schlechtwetter-Äther; Und. Ja! Wir. Wollten. Weg. Nunmal. Eben. – Dringend.

Und dies sehr schnell:
Innerhalb von 15 Minuten ergoogelten wir uns eine Last Minute Ferienwohnung in Bad Harzburg, die bitte auf jeden Fall eine Sauna besitzen sollte. Dazu bekamen wir sogar noch ein Schwimmbad oben drauf – und direkt am Waldrand lag sie auch noch. Also riefen wir an, buchten, packten und saßen knapp 45 Minuten später im Zug gen Harz.

Mit dem Niedersachenticket waren wir gute 2,5 Stunden unterwegs. Kurz darauf standen wir nun also denn vor unseren drei Türmen, die die Ferienwohnung logierten. Nun: Die demonstrativ betonierte Turmform kannten wir bereits aus dem Internet. Genau, wie die Tatsache, dass es sich um 13-stöckige Gebäude aus den 70ern handelte. Ja! Eben solche: Die sich mit sämtlich dazumal üblicher Antipathie gegen die allgemeinen Grundsätze der Ästhetik gen Himmel emporklotzten.

Ja nun: Der unschlagbare Last-Minute-Preis gepaart mit Sauna, Schwimmbad und Blick ins Grüne war uns dermaßen kritikerlöst wichtiger, als die aparten Grundmauern der geschmackvollen Architektur – in Form von sonst so reichlich vor Ort vorhandenen chicen Kurort-Villen. Kurzum: Wir waren nicht überrascht.

Darüber: Wie wohl wir uns in unserem (vom Mann liebevoll getauften) Flakbunker letztendlich fühlen sollten, hingegen schon. Genauer gesagt: In Turm III, achter Stock, am Aufzug rechts, bis zum Ende des Gangs, Südseite.

Die Wohnung war sauber, hell, mit neuem Bad und Bett. Groß bis riesiger Balkon, der direkt in den Wald hinein ragte. Es war leise. Es roch gut. Es war schön. Und fast perfekt. Wenn nur nicht: Und da müsst ihr jetzt ganz stark sein. Wir waren es schließlich auch: Es gab dort kein Internet. Nichteinmal Minimal-Edge. Kein kleines Bisschen. Gar nüschts. Nada.

Aber und et voilà: Der Ausblick. Ohne Zoom und ohne schneiden. Als Ausgleich.

Bad_Harzburg_Vital

Nach Ankunft ging es selbstverständlich erstzumal ins Schwimmbad. – Welches wir erfreulicherweise nahezu für uns allein zum Plansch-Baden hatten. Und um den Abend abschließend abzurunden sind wir noch hinunter in die ca. 10 Minuten entfernten Fußgängerzone ausgiebig Essen gegangen. Dort gab es obendrein auch noch dieses Internet.

Am nächsten Tag sollte es dann hoch hinaus zum Wandern gehen. Dummerweise stellte sich das Wetter zunächst etwas weinerlich an. Nieselte mal hier ein paar Minütchen, mal dort ein paar Sekündchen – und konnte sich ebenda nicht so recht entscheiden. Offenbar.

Wir hingegen schon. Und nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns zunächst einmal mit der Seilbahn hochzufahren. Auf den großen Burgberg. Auf dem einst die Burg stand, die dem Ort den Namen gab. – Und heute leider nur noch in ihren Grundmauern vorhanden ist.

burgberg_bad_harzburg

Oben angekommen hörte es auch allmählich mit den Wetter-Emotionen auf. Es war zwar weiterhin dicht bewölkt, aber die Wolken hielten zu allen Seiten hin dicht. Es blieb also trocken. Und unser 3-türmiges Ferienwohnung-Etwas war klar und deutlich in all seiner zweifelhaften Pracht zu erkennen:

Burgberg_BadHarzburg

Vom Burgberg sind wir zu einer insgesamt gut 8 Kilometer langen Wanderung aufgebrochen. Erste Station – weiter aufwärts: Die Rabenklippe und das Luchsgehege.

Wanderweg Bad HarzburgAusblick_Rabenklippe

Oben gab’s dann alles Mögliche zu sehen: Einen tollen Ausblick, Luchse im Gehege, die Sonne kam in all jenem Glückseligkeitstaumel heraus und als ultimatives Sahnehäubchen kreuzte gar ein Feuersalamander unseren Weg.

Feuersalamander_Nahaufnahme

Von der Rabenklippe ging es dann wieder hinunter Richtung Bad Harzburg und kurz vor Ankunft erprobten der Herr S. und ich den seit Mai diesen Jahres neu eröffneten Baumwipfelpfad. Welcher, wie der Name bereits recht treffend sagt, in Höhe der Baumwipfel entlangführt. Sprich rund 30 Meter über den Boden.

Er kostet pro Person 8 Euro Eintritt – in Kombination mit der Seilbahnfahrt 10 Euro. Macht schon irgendwie Spaß – ist allerdings vornehmlich für Eltern mit Kindern gedacht. Es gibt dort diverse Stationen an denen man lesen, riechen, spielen und/oder gucken kann.

Baumwipfelpfad_Bad-Harburg

Und auch wenn das Wetter uns en bloc recht hold gewesen war – auf den letzten Metern des Pfades über den Bäumen, fing es leider wieder an in Sachen Regen. Nicht gerade doll, jedoch dennoch unaufgefordert spürbar. Und so waren wir nicht undankbar, als wir zurück in unserer Ferienwohnung vom achten in den zweiten Stock fuhren, um mit unseren Badeschlappen gen Sauna zu schluppen. Zunächst ein paar Bahnen zu schwimmen. Und: Dann nun noch zwei Saunagänge zu zelebrieren. Um abschließend ersteinmal für diverse Viertelstündchen in unserem Bett zusammenzubrechen.

Am Abend ging es dann noch ins Casino. Am Sonntag den Wildkatzenpfad entlang. Dies alles dann aber nun beim nächsten Mal. Gerne.

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