Der Plan war zu kochen – und zwar Syrisch. Also habe ich mir vor ein paar Wochen zwei Rezepte aus dem Internet ergoogelt und wollte loslegen. Kibbeh und Fate. Ersteres in einer auf vegetarisch umgewandelten Variante. Zweiteres war praktischerweise gleich von sich aus vegetarisch.
Einfach habe ich es mir natürlich nicht gemacht, sondern zum Essen und insbesondere natürlich für den ultimativen Geschmackstest „for real“ einen Freund aus Syrien eingeladen, der zusammen mit dem Herrn S. als Jury zur Tat schreiten sollte. Und dies auch tat:
No. I die vegetarische Kibbeh hat den Geschmackstest zu 100% bestanden – wurde umfassend und in allen Feinheiten gelobt. In Form. Geschmack. Geruch. Pflicht und Kür bestanden. Allerdings. Und ganz offenkundig in der falschen Disziplin. Aus Versehen. Selbstredend. – Denn der Expertenstab, der syrische Part, meiner 2-Mann-Jury schloss sein ausuferndes Lob mit der schlicht-leisen Frage: „Hhh. And what was it again?“
Fazit: Kibbeh – nöp. Lecker – trotzdem!
No. II die Fatte ist etwas worüber man eigentlich ausufernd schweigen möchte – und sollte. Eigentlich. – Wenn es nur zwei gewissen Herren nicht so umfassend viel Freude bereiten würde, sie als Vergleichsgröße für allerhand Schlimm-Schlechtes zu bemühen. Sie im Grunde immer dann in unser aller Erinnerung zu katapultieren, wenn wirklich sämtlich Alles weit davon entfernt ist zu gelingen. Wenn die Ereignisse, die Umstände, das Wetter und jedes Überhaupt ein schlechter Scherz zu sein scheint. Eben dann.
Kurzum: Sie ist nicht gelungen.
Aber. Gestern Abend dann. Wurde ein weiterer Versuch gewagt. Nicht von mir. Diesmal – zu Viert, nicht zu Dritt. Der syrische Expertenstab wurde also nichts geringeres als Verdoppelt. Es gab die Fatteh zu selbstgemachter Pizza und Salat. – Auch wenn das rein offiziell betrachtet offenbar eine eher ungewöhnliche – um nicht zu sagen absurde – Menüplanung war. Denn Fatte wird üblicherweise zum Frühstück gegessen. Aber nun. Es ging ja vor allem darum, wie es richtig geht. Und eigentlich ist es auch gar nicht schwer. Aber sagen wir einfach mal abschließend: Ich hatte das Grundkonzept. Das Gerüst, die Idee just und kolossal missverstanden. Offenkundig:
Ihr braucht für die Fatte:
>> 3 Fladen arabisches Brot
>> 500-600 ml Joghurt
>> Kichererbsen aus dem Glas
>> Tahine 3-4 EL
>> Kichererbsenpaste 2 EL
>> Öl
>> 3 Knoblauchzehen
>> Nüsse (Bei uns Cashewkerne)
>> Butter
Zuerst das Fladenbrot in kleine Quadrate schneiden. Dann in Öl frittieren. Auf Küchenkrepp abtropfen und -kühlen lassen. Die Nüsse in Butter rösten – und ebenfalls abkühlen lassen. Nun den Joghurt mit Tahine, Kirchererbsenpaste und Knoblauch mixen.
Nun zuerst 90% von dem gerösteten Brot in eine Schüssel geben. Die Kichererbsen darüber verteilen und den Joghurt obenauf gießen. Die Nüsse und das übrige Brot oben drauf verteilen. Nun noch etwas Butter schmelzen und leicht braun werden lassen. Sie wird dann oben drüber gegossen. Wenn es zischt – ist es richtig.
Das ist aber nur eine Variante von vielen. Fatte lässt sich z.B. auch mit Auberginen oder diversen anderen Gemüse, ja sogar Fleisch zubereiten. Je nach Lust und Kühlschrankinhalt.
Und falls ihr euch fragt, was oben steht. Im Titel: Sei kurz hinzugefügt: Das Titelbild hat rein gar nichts mit der ganzen Kocherei zu tun. Schlicht nix. Sondern und ausschließlich mit mir: Denn da ich dermaßen umfassend stolz darauf bin seit einigen Tagen „Hallo, ich heiße Sarah. Ich wohne in Bremen.“ auf Arabisch schreiben zu können – nutze ich schlichtum jedwede sich bietende Gelegenheit eben dies kund zu tun. Nun – hier: Tadaa!
Und es gibt da noch etwas. Etwas Wichtiges, das ich bei jeder Gelegenheit erwähne:
Ihr wisst ja, dass ich kürzlich zusammen mit einem der Beiden auf Wohnungssuche war. Das war schwer. Und zwar so was von. Mein anderer Freund sucht in Bremen aber leider immernoch vergeblich eine Wohnung: 1-2 Zimmer, maximal 50qm, maximal 377 Euro kalt. Vielleicht kann ja rein zufällig jemand von euch helfen? <3
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