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Frisches Essen

Ich und die SlowFisch Messe in Bremen No. II

SlowFood deswegen, weil man’s so nunmal richtig macht: „Bio“, „fair“, „gesund“, „frei von Zusatzstoffen“ oder „regional“ sind dabei nur Labels, die fast schon bürokratisch festtackern, was „glückliches Essen“ ausmacht. Nämlich: Essen muss für alle da sein: Für die, die’s herstellen und für die, die’s essen.

Und: No. II, weil ich bereits im letzten Jahr dabei war. <– und auch genau deswegen dringend wieder hin musste. Zu allerdringends, um Herrn S. den Stand mit den Gugelhupf-Pralinchen zu offerieren, ebenda zu probieren und zu kaufen: „Wollt ihr ne Tüte.“ – „Brauchen wir nicht. Wir essen die sofort. Jetzt gleich. Restlos.“ Fazit: Beziehungen brauchen meinetwegen Herausforderungen, aber mit Sicherheit keine unlösbaren Konflikte in Form von Ungeraden-Packs.

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Dabei, also bei der der Schokolade, sollte es auch eigentlich vorerst bleiben. Vorerst & Eigentlich. Ja. Oder auch bei der Marmelade, Limonade, Kaffee, Öl, Käse, Senf – was auch immer! Jedenfalls nicht beim Schnaps! Diesen jenen (nicht unerheblichen) Teil der Messe wollten wir uns für Minimum nach 14h aufheben. Dass das nicht geklappt hat, wisst ihr sicher schon: An Stand vier war’s rigoros vorbei damit. Danach kam direkt ein Absinth. Ein ganz kleiner. Natürlich. Hust.

….und anschließend – inzwischen von Schnaps, Käse, Marmelade und Kräuter-Bowle – eine Gewissens-Krise. Nicht wegen dem Alkohol. I wo. Sondern es ging um Plastik. Überall Plastik: Plastikbecherchen und –becher. -löffel. Ja mitunter (wenn auch selten) sogar –tüten. Dabei sollte es an diesem Ort doch ausnahmsweise mal nicht nur um Inhalte gehen, sondern auch um’s Äußere! Und zwar mit Ausrufezeichen!

….und nicht nur weil Madame IsEdel jede Menge echter Probier-Löffel, aus echtem Metall und zum Wiedergebrauch parat hatte, sondern vor allem auch, weil mir ihr Karamell-Essig echte Glücks-Geräusche entlockte, habe ich direkt gekauft! Na! Und mich selbstverständlich auch vor und zurück durch ihr Sortiment probiert. Das Besondere an ihrem Essig ist, dass er a) so gar nicht nach Essig schmeckt und b) die jeweiligen Geschmacksträger von Anfang an dabei sind, sprich mitvergoren werden.

Tja. Na ja. Was soll ich sagen: DaIMG_20131109_130231_1bei, also bei diesem einen Einkauf, ist es selbstverständlich nicht geblieben. Zuallererst wanderte noch 1a Rosenwasser in meine Tasche. Denn was Rosen angeht pflege ich einen kleinen Hau: Rosencreme, Rosenparfum, Rosen auf T-Shirts. Ja, ich hab sie überall: und nun halt auch in der Flasche, zum überall Reinkippen: In den Kaffee, in den Keks-Teig, den Schnaps, die Bodylotion – und über Waschpulver habe ich auch schon nachgedacht. Nun ja. Dummerweise habe ich im Rosen-Fieber nicht noch gleich das Argan-Öl mit eingepackt, sondern nur probiert: Als Handcreme. Perfekt! Es zieht in 0-Komma-nix ein, ist geruchsneutral und macht alles schön glatt-streichel-samt-weich.

Neben jeder Menge Essen, gab’s übrigens auch dieses Jahr wieder ein Blogger-Treffen. Und Überraschung: Dort wurde auch gegessen: Angefangen mit einer Käse-Marmelade-Probierstraße, beendet mit Eis und übertroffen mit einem riesigen Riesen-Probierpaket. DANKE! – und ach so, übrigens: Ich melde mich direkt schonmal für’s nächste Jahr an! ;)

Computer Kaffee

Igelstachel-Bart-Monat

Ich wollte, schaffte, konnte nicht. Ja. Hab’s halt nicht gemacht. Erst die viele Arbeit, dann die viele Krankheit (zwei Wochen weg vom Fenster). – Und aktuell wabere ich noch immer in der Post-Krankheits-Phase vor mich hin: Sortiere Strumpfhosen,kaufe biologische Nussmischungen, koche Abendessen mit Vor- und Nachspeise, juckel durch’s Internet und gucke Serien, von denen ich gemerkt habe, dass ich sie schon immer mal gucken wollte. Gelesen habe ich auch schon jede empfehlenswerte Menge und sogar gebastelt.

Nun ja. Themen für hier, für’s Blog, gibt’s eigentlich immer. Oder. Sagen wir: „Gäbe“. Bundestagswahl, neue Stiefel, Geburtstag (meiner), ein Stand auf dem Findorffmarkt, meine neu entdeckte Leidenschaft zum Schach. – Und heute Abend gehe ich mit meinem Freund zu Volker Pispers. In die Glocke. In Bremen. Yuchai! Ja! – und: Zuletzt wartete sogar ein Igelstachel-Bart-Pilz in meinem Kühlschrank auf seine Zubereitung zum Panierten-Etwas. Hätte sich sicher gut als Rezept gemacht. Bis mir wieder einfiel: Panieren könnt ihr schon alle.

Aber am Samstag: Da wird’s dann was: Da bin ich nämlich zusammen mit diversen anderen Bloggern auf der SlowFisch-Messe Bremen. Ja. Jaaaa. Ich weiß schon: Ich esse gar kein Fisch – aber das hat die Messe schon im letzten Jahr nicht weniger spaßig für mich gemacht. Es gab nämlich außerdem noch alles andere: Käse, Gewürze, Kaffee, Milch, Wein, Bier und echt viel Schnaps.

Bis dahin:

Umwelt - Brücke in Bremen

Von der Plastikflasche zur Schlepperei

„Wenn Sie diesen Film gesehen haben, werden Sie nie wieder aus einer Plastikflasche trinken“, so das „Versprechen“ zu Beginn des Trailers. Ach. Ja…. Jaaaa. Denkt man sich. Wir sind ja tragischerweise so einiges gewohnt: Antibiotika im Essen. Gammel in allen erdenklichen Facetten. In der EU sind insgesamt 320 Zusatzstoffe zugelassen. Mirabellentees ohne Mirabellen, 1% Spinat in Knorrs „Nudeln mit Spinat“. Und, ach, Pferdefleisch, Dioxin, BSE, Legebatterien. Orangenplantagen auf denen die Arbeiter gleich mitgespritzt werden und das ganze große Gen-Essen-Thema gibt’s auch noch. Alles schlimm. Alles Mist. Und trotzdem bauen wir nicht die ganze Küche um. Bio-Eier klar, die anderen kauft ja nun wirklich keiner mehr – und auch sonst hat jeder von uns hier und da was umgestellt. Wenn’s halt gerade passt. Unbequem stellenweise geht auch noch irgendwie klar, ein bisserl teurer auch noch. Chemie in Cremes machen die meisten von uns ja ohnehin schon längst nicht mehr mit – und kaufen 2 EUR teurere Naturkosmetik. Aber Glasflaschen? Echt…. Jetzt…. Und ja: Ich kann euch versprechen, das ist eine Riesen-Schlepperei! – die ich nun ungelogen seit einigen Wochen eiskalt durchziehe. Oft zu Fuß. Plastikflaschen sind raus. Geht nicht mehr. Seitdem habe ich nie wieder aus einer getrunken. Slogan stimmt.

Hier geht’s zum Film. Hier zur Website.

Horror pur: Eine Unternehmenssprecherin einer Plastik-Fabrik lehnt ab aus einer Plastikflasche zu trinken: Mit den Worten, sie möge kein Wasser. Vor laufender Kamera. Weiter: Die Hersteller von Plastikflaschen wissen gar nicht über die genaue chemische Zusammensetzung ihres anglieferten „Roh-Plastiks“ Bescheid. Betriebsgeheimnis. Ein Inhaltsstoff ist z.B. Tributyltin, welcher weiblichen Wellhorn-Schnecken Penisse wachsen lässt. Mittlerweile ist es sogar so, dass Tributyltin, aber auch Bisphenol A und Phthalate in unser Umwelt und auch in unseren Körpern nachweisbar sind. Und um dazu mal eines von vielen, vielen möglichen Schock-Zitaten rauszuhauen: „In Belchers Tierversuchen entfaltete Bisphenol A wenige Minuten nach Verabreichung eine verheerende Wirkung: Sie stoppte den Signalweg des weiblichen Sexualhormons Östrogen und damit die natürliche Entwicklung der Gehirnzellen – unabhängig vom Geschlecht der Tiere.“ (nachzulesen hier) Bisphenol A ist in Dänemark bereits verboten. Unsere Regierung hat das bisher noch nicht auf die Kette bekommen. (–> P.S.: Morgen ist übrigens Wahl….)

Im Meer befindet sich 6x mehr Plastik als Plankton. Unabhängig vom Film habe ich vor ein paar Monaten einen Artikel über einen gestrandeten Wal gelesen, der an 17kg Plastikmüll verendet ist. In dem Artikel heißt es, dass sein Darm quasi explodiert sei. In den Meeren schwimmen diverse riesige Plastikstrudel, dessen Ausmaße und vor allem dessen Plastik-Dichte offenbar nicht genau bekannt sind. Ich habe Zahlen von 2x so groß wie Texas, über 16x so groß wie Österreich, bis hin zu so groß wie Mitteleuropa gelesen.

Der Film hat bei mir eine ziemlich ausgeprägte Endzeitstimmung hinterlassen.

Versucht nur ein einziges Mal im Supermarkt einen Einkauf ohne Plastik zu erledigen. Unmöglich. Wenn nur 2/3 aller eurer Produkte, die ihr auf’s Band legt plastikfrei sind, seid ihr schon echt gut dabei. Milch in Glasflaschen bekommt man in keinem einzigen Supermarkt in meinem Dunstkreis. Ich kauf jetzt immer die von Demeter im Reformhaus. Hat den überaus hervorragenden Nebeneffekt, dass ich ein echter Milch-Fan geworden bin: Ist ein völlig neues Geschmackserlebnis.

Den Transport von Salaten und Broten zur Arbeit, habe ich jetzt mit Bio-Plastik gelöst. Dort bin ich quasi Großkunde. Ich fand es gar nicht so leicht einen Anbieter mit einer guten Auswahl und erschwinglichen Preisen von Bio-Plastik zu finden. Ja genau: Plastik aus zu 100% nachwachsenden Stoffen und ohne Weichmacher und auch ohne den ganzen anderen Dreck. Ich habe jetzt schon zwei große Päckchen bestellt – verschenke das Zeug auch gnadenlos zu Geburtstagen oder dergleichen. Meine Schwester hat nun auch einen Schwung bekommen – als Gastgeschenk. Da bin ich nämlich gerade zum Katze-Sitten. Sie ist in Vietnam – und derweil haben mein Freund und ich uns hier für eine Woche eingenistet. Einziger Nachteil: Sie wohnt auf einem Berg. Heißt wir spielen jetzt in einem völlig neuen Level, was das Glasflaschenschleppen angeht…