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Diskokugeln in Wohnung

Geknickte Kleider

Ja richtig, nicht zerknickt, sondern geknickt: Die Designerin Jule Waibel hat 25 Kleider für 25 Städte angefertigt. Aus Papier – wohlbemerkt! An einem hat sie etwa 10 Stunden lang geknickt.

Man muss nicht bügeln. Waschen auch nicht. Es darf zwar auf gar keinen Fall regnen und hinsetzen ist auch schlecht. Aber nun. Sie sind hübsch! Sehr sogar. Es ist halt Kunst. Gedacht für die Aufbewahrung im Museum und/ oder auf dem Laufsteg.

Origami dresses by Jule Waibel installed at Bershka stores in 25 cities from Dezeen on Vimeo. Mehr Bilder, Clips und außerdem noch gefaltete Taschen, Schirme und Vasen findet ihr auf ihrer Website.

Neugierige Katze

Hallo Welt!

Geschafft. Endlich. Alle Postings sind mit mir hier her umgezogen. Und es heißt endlich: „Ade .blogspot.com – Hallo eigene Domain!

Einige Feinheiten sind freilich derweil noch in Mache. Einige Postings sind beim Umzug leider etwas zerrüttet worden und werden in diesen Momenten wieder von mir gerade gekämmt. Herr S. wühlt sich außerdem durch diverse Code- und Pluginuniversen – während ich ihn sekündlich daran erinnere, wie überaus sympathisch er mich findet. In meiner Dankesrede möchte ich ihn daher an ganz besonders prominenter Stelle erwähnt wissen.

Und ansonsten: Herzlich Wilkommen! Nehmt Platz und Danke, dass ihr reinschaut. :)

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Sarah Maria - Theater

[Theater Bremen] Herkunft – Oskar Roehler

Nach dem Stück ging ein einheitliches „Uff“ durch das Publikum. Eines von der Sorte, das man ausstößt, wenn man von einer emotionalen Riesenwelle überrollt wird.

Erzählt wurde eine Geschichte quer durch drei Generationen, beginnend mit Erich Freytag, der aus dem Krieg wiederkam und sich eine Existenz als Gartenzwerg-Produzent aufbaute. Sein Sohn Rolf wollte, sehr zum Leidwesen seines Vaters, jedoch nicht in dessen biedere Fußstapfen treten, sondern verliebte sich in Nora, was wiederrum im Ergebnis Robert auf die Welt brachte. Robert fristete sein Dasein als (Quint)Essenz seiner Vorfahren, seiner Herkunft. Ein brodelndes Bündel zusammengezurrt aus den Geistern seiner Vergangenheit:

Die in dem Stück zuerst fast ein wenig beiläufig-humorvoll daherkommende Liedzeile: „Warum ist eigentlich aussterben nicht gut angesehen?“ (Moritz Krämer), verfärbte sich zunehmend ins Kreisch-Moll, ja. wurde zum einzigen noch denkbaren Happy End.

Das Stück ist eine Geschichte über Gefangenschaft in sich selbst. Mit Protagonisten, die stets ihrer Herkunfts-Logik folgen, völlig egal, ob das Schicksal ihnen Rettungsanker in Form von Menschen oder Situationen bietet oder auch nicht. Sie sind blind etwas anderes zu sehen, als sich selbst. Das eigene Ich als Gefängnis mit der Herkunft als Passepartout.

Das Stück ist nichts zum Schwelgen. Es wühlt und kramt. Die Charaktere zahnen sich wie Räder ineinander und mahlen sich aneinander wund. Verzweiflung wird zu Verzweiflung. Zwang führt zu Zwängen und Leere zu Einsamkeit. Ursache < – > Wirkung. Emanzipation ist keine Generationsfrage, sondern eine persönliche. Etwas für das man sich entscheiden muss – vorausgesetzt man kann. Es ist eines der Stücke, über die ich noch lange nachdenken werde, weil es vor allem eines in sich trägt: Wahrheit.

Bühne und Regie (Susanne Schuboth und Frank Abt) waren unaufgeregt, durchdacht und boten der grandiosen Schauspieler-Riege den nötigen Raum. Dennoch hätten dem Stück hier und dort ein paar stärkere Bilder gut getan – nicht zuletzt auch, um einige Längen im Stück auszubügeln.