Keeping London Moving – EXTENDED from Jevan Chowdhury on Vimeo.
Entdeckt habe ich den Channel von Jevan Chowdhury mit dem Projekt Moving Cities im Blog von Amaot. Neben London wird außerdem in Brüssel, Paris und neuerdings auch Yerevan getanzt.
Keeping London Moving – EXTENDED from Jevan Chowdhury on Vimeo.
Entdeckt habe ich den Channel von Jevan Chowdhury mit dem Projekt Moving Cities im Blog von Amaot. Neben London wird außerdem in Brüssel, Paris und neuerdings auch Yerevan getanzt.
Ihr wisst ja: die Bienen haben es mir derzeit angetan. Seit ich regelmäßig Besuch von ihnen bekomme, frage ich mich, woher sie eigentlich kommen? Wie weit sie fliegen? Und wie viele Bremer Bienen es insgesamt gibt?
Beim Googeln bin ich recht schnell auf die Seite Bienenkiste.de gestoßen, auf der HobbyimkerInnen sich informieren, austauschen und vernetzen können. Dort bin ich auf die Kontaktdaten des Bremer Stadtimkers und Architekten, Norbert Szameitat, gestoßen. Habe bei ihm angerufen und mich kurzerhand zu einem Treffen mit ihm und seinem Bienenschwarm verabredet.
Bienen lassen sich nämlich hervorragend in der Stadt halten. Dort finden sie jede Menge Nahrung: Und das nicht nur im Frühjahr, wenn auf dem Land der Raps in voller Blüte steht – dies tut er nämlich exakt so lange, bis von einem Tag auf dem anderen alles abgeerntet ist. Hinzu kommt, dass die Pflanzen in der Stadt oftmals weniger belastet sind. Klingt paradox – aber Bienen selektieren nicht zwischen bio und konventionellen Feldern. Sie fliegen oftmals bis zu drei Kilometer weit, um Honig zu sammeln. Auf diesen drei Kilometern kommt für sie alles in Frage, was bunt ist und Honig verspricht. Alles außer rote Blüten. Denn rot können sie nicht sehen.
Es fliegt natürlich nicht jede Biene für sich, sondern um neue Nahrungsquellen auszumachen gibt es Späherinnen, die den Sammlerinnen diese Informationen im Bienenstock vortanzen. Die Bewegungen in Form einer kreisenden Acht enthalten Infos zur Himmelsrichtung und Entfernung des Nektars. Einmal mit dem Weg ausgestattet, gibt es für die Bienen kein anderes Ziel mehr. Sie fliegen dorthin – und zwar nur dorthin! Selbst wenn sie unterwegs an noch so saftig-säuselnden Blüten vorbeifliegen: Sie halten nicht an. Nie.
Zurück im Stock werden die Sammlerinnen von den anderen Bienen schon erwartet. Sie pressen den Nektar aus ihrem Honigmagen, damit ihn eine der Arbeiterinnen aufnehmen und im Stock sicher verstauen kann. Dann geht’s sofort weiter für die Sammlerinnen – zurück zu den Blüten. Um ein Pfund Honig zu sammeln, müssen die Bienen rund 40.000 Mal ausfliegen.
Der Honig ist nicht nur zur Aufzucht der Brut wichtig, sondern vor allem auch Nahrung für die Winterbienen. Die Bienen im Sommer leben nur 30-35 Tage, wohingegen Winterbienen 6 bis 7 Monate alt werden. Sie bleiben im Stock und sichern das Überleben des Bienenstaates.
Damit ein Bienenvolk auch auf einer Balkon- oder Garten-Bienenkiste überwintern kann, muss sie ausreichend groß sein. Denn die Kerntemperatur im Stock muss trotz Minusgraden bei ca. 22-25 °C gehalten werden. Die Winterbienen bilden eine Art Kugel, die stetig von außen nach innen zirkuliert, um allen Bienen die nötige Wärme und Nahrung bereit zu halten.
Ein solches Kräuterdach wie bei dieser Balkon-Bienenkiste schützt nicht nur vor Nässe und Kälte, sondern lässt sich auch hervorragend als erste Nahrungsquelle für die Bienen bepflanzen.
Bienen kommen übrigens nicht einfach so. Sie ziehen nicht irgendwann von selbst ein, weil sie die Kiste so hübsch finden: Sondern einen Bienenstaat samt Königin bekommt man vom Imker. Natürlich auch nicht einfach so. Zum Einen muss man die Haltung anmelden und zum Anderen empfiehlt es sich a) die Nachbarn vorher zu fragen und b) eine Imkerschulung zu besuchen. Dass ein Bienenstaat auf dem Balkon (oder sonstwo) auch mit Verantwortung verbunden ist, sollte jedem einleuchten.
Jedenfalls: Die Bienen werden vor dem Umzug in das neue Heim für mehrere Stunden in „Kellerhaft“ gehalten. Das bedeutet sie werden in eine dunkle Kiste gesperrt und somit ihrer Orientierung beraubt. Für den bevorstehenden Umzug wird vor dem Flugloch ein Tuch ausgelegt, die Bienen werden einfach hinaufgesetzt und laufen dann in einer doch sehr sortierten Prozession in die Kiste hinein: z.B. hier in diesem Video zu sehen. Nach dem Einzug darf die Kiste nicht mehr bewegt werden – auch nicht wenige Meter, weil die Bienen sie sonst nicht mehr finden. Sie würden orientierungslos am Ort des ehemaligen Standortes des Fluglochs umherirren.
Einmal eingezogen, kümmern sich die Bienen größtenteils um sich selbst. Sie ziehen ihre Brut auf und legen Vorräte an. Die Bienen von Norbert sind in diesem Jahr eingezogen – und haben noch reichlich Platz, um sich zu vergrößern. Der hintere Teil in der Kiste ist der Honigraum. Er bleibt im ersten Jahr leer. Erst im zweiten Jahr ist der Bienenstaat so groß, dass er diese zusätzlichen Vorräte anlegt. Erst dann kann zum ersten Mal Honig geerntet werden. Andernfalls nimmt man den Bienen die nötige Nahrung für die Wintermonate.
Ganz sich selbst kann man die Bienen jedoch auch nicht überlassen. Denn der größte Feind der hiesigen Bienen ist seit einigen Jahrzehnten die Varroamilbe. Sie wurde aus Südostasien eingeschleppt und ist heute nahezu weltweit verbreitet. Nur Australien und die Antarktis sind bisher von ihr verschont geblieben.
Die Milben setzen sich in der Brut der Bienen fest – und zerstören diese. Regelmäßige Kontrollen und fast immer auch Maßnahmen sind daher unerlässlich. Es gibt zwar mittlerweile Bestrebungen resistente Linien zu züchten, aber die Erfolge schreiten nur langsam voran. Leider.
Die rasante Ausbreitung der Milbe wurde und wird dadurch begünstigt, dass viele Profi-Imker mit ihren Völkern von riesigen Plantagen zu Plantagen und Feldern zu Feldern reisen, um dort die Pflanzen der Landwirte zu befruchten. Doch bei dieser Art der Haltung sind nicht nur Milben eine Gefahr für die Bienen. 2008 kam es z.B. zu einem Bienen-Massensterben. Laut BUND sind zehntausende Bienenvölker durch den Einsatz von Clothianidin (einem Neonicotinoid/ Pestizid) gestorben oder schwer geschädigt worden.
Hier (Ökotest.de) habe ich einen Artikel gefunden in dem laut eines Berichtes der Vereinten Nationen (UNEP) der Beitrag von Bienen als Bestäuber in der weltweiten Landwirtschaft auf 153 Milliarden Euro geschätzt wird. Es wird außerdem in dem Bericht darauf verwiesen, „dass von 100 Pflanzenarten, aus denen weltweit 90 Prozent der Nahrungsmittel erzeugt werden, 71 von Bienen bestäubt sind.“
Zurück zu den Milben: Um die Bienenkiste auf die Milben zu überprüfen braucht es vor allem eins: Einen geschulten Blick – und etwas Rauch, um die Bienen zu beschäftigen. Und zwar mit der Vorbereitung zur Flucht: Wenn sie Rauch wahrnehmen kriechen sie in den Stock und schlagen sich die Mägen mit Honig voll. So viel, dass sie drei Tage ohne Nahrung auskommen und die Flucht antreten könnten. Vorausgesetzt die Temperatur steigt und das von ihnen durch den Rauch angenommene Feuer kommt tatsächlich auf ihren Stock zu.
Es empfiehlt sich zudem auf die Hilfe vom zuständigen Veterinär zurückzugreifen. Ganz besonders bei anfänglicher Unerfahrenheit in Sachen Bienen. Denn die Milbe sitzt in den Waben und lässt sich nur schwer erkennen. Wenn überhaupt. Der erste Bienenstaat, der die Kiste von Norbert bewohnte, ist trotz regelmäßiger eigener und tierärztlicher Kontrollen im letzten Jahr an der Varroamilbe gestorben.
Ein Glas von ihrem Honig durften der Herr S. und ich allerdings mit nach Hause nehmen – und haben natürlich auch gleich probiert. Es schmeckt wunderbar nach der unmittelbaren Nachbarschaft der Bienenkiste: Nach Lindenblüten.
Das Treffen hat den Herrn S. und mich sehr begeistert und wir sind seitdem noch angetaner von der Idee des Stadtimkerns. Mittlerweile haben wir uns auch beim Bremer Imkerverein für die Ausbildung zum Imker im nächsten Frühling angemeldet. Und haben dabei gleich noch erfahren, dass in und um Bremen ca. 1500 wilde und nicht-wilde Bienenvölker leben. Drückt uns die Daumen, dass wir auch einen Platz bekommen, denn die Plätze sind äußerst rar und begehrt.
Vielen Dank an Norbert für die spannenden Einblicke! :)
Klamotten = diverse
Statement-Cat = Leihgabe
Mit besonderem Dank an Frau Friesi für das Foto – und außerdem noch und natürlich an die großartige Blogger-Runde, die sich an diesem Tag in genau diesem Hamburger Innenhof traf! <3
Der Herr S. und ich haben kürzlich beim Spazieren eine hervorragende Brombeer-Quelle gefunden. So hervorragend, dass wir einige Tage später zum exessiven Pflücken wiedergekommen sind: Und zwar mit unserem größten Großfamilien-Kochtopf für literweise Gulasch, Kohlsuppe oder eben Brombeeren.
(In Sachen Fuchsbandwurm habe ich übrigens vorher gegoogelt und gefunden, dass das offenbar unnötige Panik ist)
Zu erobern galt eine komplette Wiese voll mit riesigen Sträuchern voller Beeren, Blüten und Bienen. Das hat natürlich nicht nur uns angelockt, sondern auch andere Bremerinnen und Bremer. Wir jedoch: hatten einen entscheidenden Vorteil – und der war der Herr S. höchstpersönlich! Mit seiner Körpergröße von 1,96m kam er weit hoch hinaus – an die süßesten aller Beeren, ganz weiten oben in den Sträuchern.
Nach einer Stunde waren sowohl wir als auch der Topf voll mit Beeren. An den Sträuchern hingegen hingen erfreulicherweise immernoch mehr als reichlich Früchte: Für andere Vögel, Insekten und Menschen. Und zu Hause angekommen, ging es dann an die weitere Verarbeitung:
Selbstgemachte Marmelade geht im Grunde wahnsinnig schnell. Ihr braucht eigentlich nur Gelierzucker, einen kleinen Spritzer Zitrone und Brombeeren. Das Verhältnis Gelierzucker zu Beeren sollte dabei mindestens 1:2 sein, sonst klappt die Sache mit dem Gelieren nicht. Außerdem braucht ihr geeignete und sterile Gläser. Wie genau man das mit dem Sterilisieren am besten macht, findet ihr über die gängigen Suchmaschinen. Es gibt im Netz ja praktischerweise stets eine ganze Flut von Webanleitungen und Youtube-Tutorials.
Brombeer-Essig deswegen, weil ich kürzlich schon einen Himbeeressig (links, fertig) angesetzt habe und für sowohl nachahmens- als auch erweiterungswert halte: Dafür füllt ihr einfach eine gute Handvoll Him- bzw. Brombeeren in ein sauberes (im Sinne von steril) Einmachglas, füllt weißen Balsamico-Essig hinein, bis alle Beeren bedeckt sind. Und wartet. Ca. eine Woche. Den Inhalt derweil immer mal wieder leicht schwenken.
Nach einer Woche kippt ihr den Essig, inklusive Beeren, in einen Topf, gebt noch etwas Zucker oder Honig hinzu und kocht alles einmal kurz auf. Anschließend passiert ihr alles durch ein feines Sieb. Wer sämtliche Schwebestoffe hinaus haben will, nimmt zusätzlich noch ein Passiertuch.
Dann alles nocheinmal kurz aufkochen und das Ganze (noch heiß) in sterile Flaschen füllen – und fertig.
– welches ihr allerdings auf keinen Fall nachmachen solltet! Es schmeckt nämlich. Nicht. Gar. Nicht.
Der Vollständigkeit halber hier dennoch das Rezept: 500g Beeren, 100g gehackte Zwiebeln, 125g Gelierzucker und 75ml Weißwein-Essig aufkochen. Gewürze (Salz, Ingwer, Thymian und Chili) hinzugeben. Alles fünf Minuten kochen, immer wieder umrühren. In die Gläser füllen. Fertig. Schüttel! Bähh!
Tja. Der Fehler in der Kombination war – glaube ich – der Ingwer und auch der Weißweinessig. Nächstes Mal, sofern es denn sobald eins gibt, würde ich eher komplett auf Ingwer verzichten und einen Rotwein- oder Balsamico-Essig verwenden.