Wir wollten mitmachen – beim Bremer Fotomarathon. Aber nun: Wie das mit uns nun tatsächlich durchaus immer mal wieder so ist: Als wir in die Puschen gekommen sind, waren schon alle Startplätze belegt. Doch. Zum Glück hat die Glucke einige Tage vor dem Start noch einen Platz verlost. Nicht zu unserem Glück. – Vorerst: Denn wir wurden schlichtum nicht gezogen. Der/ die Gewinner/in musste jedoch am Morgen des 03. September krankheitsbedingt absagen – so dass ich um kurz nach neun eine Nachricht erhielt, ob ich nachrücken möchte. So ganz spontan. Denn um elf ginge es los. Bereits:
Also kurzerhand: Gefreut! <3 Natürlich: Ja gesagt. Den Herrn S. geweckt. Kamera eingepackt. Gesehen, dass ein Akku gar nicht und der andere nur halb geladen ist. Egal. Losgefahren. Unterwegs Räder geliehen – da unsere platt und/ oder kaputt waren. Frühstück besorgt. Angekommen. Zum Start eingecheckt. Los!
>> Es gab ein Tagesmotto: „Läuft!“
>> Zu diesem Tagesmotto on-top 9 verschiedene Aufgaben
>> Jeder bzw. jedes Team musste am Ende des Tages 9 Fotos abgeben
>> Der Zeitstempel der Bilder musste gemäß der vorgegebenen Reihenfolge sein
>> Bestenfalls sollte zu erkennen sein, dass die Bilder eine Serie ergeben, z.B. durch ein bestimmtes Belichtungskonzept, ein wiederkehrendes Element, etc. (…wer errät, welches unseres war?)
>> Für jedes Foto gab es eine Stunde Zeit
>> Alle Bilder mussten 100% unbearbeitet sein
>> Es gab 3 Zwischenstopps (Universum – Werder Sportpark – Kunsthalle). An jedem gab es 3 neue Aufgaben
>> Die Fotos konnten und sollten quer durch Bremen geknipst werden.
Sagen wir es mal so – und gerade heraus wie es war: Die Tiefenkenntnis eben jener Regeln stellte sich bei uns erst ab Foto No. 2 ein. Denn. Nun. Bei der Anmeldung waren wir mehr damit beschäftigt wach zu werden – und derweil allen Freunden, Bekannten und manchen Fremden „Hi und Hallo“ zu sagen. Haben uns hier verquatscht und da geplaudert. Nun ja, um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben schlicht die Regeln nicht gelesen – und sind nach Anpfiff wie die Wilden zum ersten Zwischenstopp, zum Universum, gerast. Im Dauersprint. Wegen Marathon und so. Und weil wir eben dachten: Darauf kommt es an.
Kam es aber nicht. Sondern wir hätten bequem drei Stunden für diesen Weg Zeit gehabt. Zeit die ersten Fotos zu schießen. Nochmehr „Hi und Hallo“ zu sagen. Ein Konzept zu überlegen. Sowie all das, was kluge Menschen machen. Ein weiterer Beweis also in Sachen: Wer liest, ist klar im Vorteil.
No. I – „Fliegender Start“ (+ die Startnummer muss gut sichtbar sein)
Das erste Bild haben wir hoch oben auf dem MZH gemacht (= der höchste Uniturm mit Blick auf das Universum). Es war gar nicht so leicht. Unsere Startnummer ist wie wild durch die Gegend geflogen und die meiste Zeit rotiert. Wie diese kleinen Bällchen aus dem Film Twister. Irgendwann reichte es uns – und wir haben einen Kuli zur Stabilisierung hinzugenommen. Sieht man hoffentlich nicht. Kaum. Wenig.
No. II – „In die Hufe kommen“
Reden wir besser nicht darüber, über unsere Versuche, selbst wenigsten 1-2-3 „Hufen“ hinaufzuklettern – und uns gegenseitig dabei foto-elegant abzulichten. Der Herr S. hat kurzum irgendwann seinen Schuh ausgezogen und ihn klettern lassen. Ging auch. Besser sogar.
No. III – „Boxenstop“
Unweit der Kletterhalle, gleich hinter der Uni ist die: Endhaltestelle eben jener dieser Uni. Dort pausieren alle Busse und Bahnen ein bisserl vor sich hin. Und da dachten wir: Passt!
Danach mussten wir wiederrum erstmal einen Boxenstop einlegen – und die Kamera-Akkus aufladen. In Uninähe nun eben kein Problem. Das wollten wir nutzen. Denn wir wussten ja noch nicht, wohin uns die nächsten drei Themen schicken werden.
No. IV – „In der Luft hängen“
Ich erwähnte ja bereits oben in den Regeln die Regeln – und auch, dass unsere Erkenntnistiefe erst leicht nach dem Start einsetzte. Das hatte insbesondere zur Folge, dass wir mit der Einordnung in Sachen Gesamt-Konzept zu kämpfen hatten. Wir einigten uns dann auf die wiederkehrenden Farben Rot-Blau-Gelb.
Dies ist nun auch die Erklärung dafür, dass ich auf der Schaukel das Hemd von dem Herrn S. trug – und er derweil nicht (mehr). In modischer Kombination mit der Kordel aus dem Starter-Set-Beutel vom Fotomarathon, um nicht auszusehen wie eine Fledermaus. Das hübsche blaue Haarband ist ein leeres Tempo-Tütchen und die gelbe Rutsche stand dort glücklicherweise schon. Denn die hat MacGyver bereits vorab bauen lassen.
No. V – Balanceakt
Okay. Okay. Der Bildausschnitt ist so mittel. Aber nun: In Anbetracht der Tatsache, dass der Herr S. mit Wumms auf mich zugerast kam, immerhin verzeihlich. Wie ich doch meinen möchte!
No. VI – „Der große Wurf“
Praktischerweise gleich bei uns um die Ecke aufgenommen. Und notwendigerweise eben auch. Denn wir mussten ganz unbedingt dringend Akkus aufladen. Und uns auch. Mit Kaffee. Geworfen haben wir oft. Wirklich oft. Bis wir den Ball gut drauf hatten. Leider wiederrum stand die Sonne nicht sonderlich optimal. So dass die Rot-Blau-Kombi von dem Herrn Spiderman irgendwie traurig hintergründig ist.
No. VII – „Von der Rolle“
Im Skatepark an der Weser haben wir großartigerweise wen gefunden, der uns sein Skateboard geliehen hat. Die Ente haben wir für unser Rot-Blau-Gelb-Motto nach dem Akku-Aufladen von zu Hause mitgenommen. Und der Herr S. ist – im Gegensatz zu mir – auch recht sattelfest gewesen.
No. VIII – „Deichbremse“
Die gute alte Weserfähre. Immer hin und her zwischen Weserinsel und Osterdeich. Farblich eigentlich sehr passend für unsere Zwecke. Genau wie die Blumen – aber das Licht…. Na ja. Besser zu dunkel – als nix. Bearbeiten war ja verboten.
No. IX – „Endspurt“
Zunächst hatte ich einen opulenten roten Tüllrock an. Aber da der Hintergrund damit nunmal aussah, als läge dort eine äußerst ungebügelte Gardine, mussten wir umdisponieren. Kurzerhand haben wir uns beide auf das Bild begeben. Mit Selbstauslöser. Nun. Und wir hoffen – man sieht nicht zu sehr am Glas, dass wir beide vor dem Foto schon einen Schluck genommen haben.
Fazit:
Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder! Es hat total Spaß gemacht. Heute war die Ausstellung aller Teilnehmer, Teilnehmerinnen und Teams in der Bremer Überseestadt. Zu gewinnen gab es auch etwas. Sogar ganze 9 Jurypreise – und ein Publikumspreis. Die wir ganz sicher gewinnen werden. Nächstes Jahr. Bestimmt. ;)
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