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Prag – Wandern im Šárka-Tal

Markierungen Wanderweg

Es ist schon Halbzeit in Sachen Pragurlaub. – Wir haben schon viel gesehen, erlebt, gemacht. Wie am Montag zum Beispiel: Denn da war das Wetter dermaßen hervorragend, dass wir beschlossen haben wandern zu gehen. Und zwar quasi vor der Haustür. Hier in Prag. Jedenfalls fast: Vor den Toren der Stadt. Denn nämlich genau dort liegt das Naturschutzgebiet wilde Scharka – oder übersetzt Divoká Šárka.

Es ist eigentlich kein Problem vom Stadtzentrum dorthin zu gelangen. In einer guten halben Stunde seid ihr da: Ihr müsst nur in die 5 oder 26 steigen und stumpf bis zur Endhaltestelle fahren (in die richtige Richtung – selbstredend), die praktischerweise auch eben so heißt, wie der Ort zu dem ihr wollt: Divoká Šárka.

Von dort geht es auch gleich los: Hinter dem deutlich sichtbaren (30 Meter entfernten) McDonalds beginnt der Wanderweg. Ihr könnt also sogleich eintauchen in das Šárka-Tal. Ob ihr für diesen Zweck die Treppen durch das Dickicht oder die Straße nehmt, ist vollends egal: Ihr kommt am selben Punkt raus. Nämlich einige Meter weiter unten.

Von dort könnt ihr dann einfach den Wanderweg-Markierungen folgen. Oder eben auch nicht. Denn so richtig viel haben diese offenbar nicht zu bedeuten. Außer: „Ja. Das ist ein Wanderweg.“ á la Magrittes „Ceci (n’est) pas une pipe“. Einer von vielen. Einer von vielen unterschiedlichen Routen. Wegen. Möglichkeiten.

Wilde Scharka

Deswegen haben der Herr S. und ich uns entschieden einfach mal drauf loszuwandern. Denn wirklich verlaufen kann man sich nicht. Durch das Scharka-Tal mit dem Flusslauf auf der einen Seite und Prag (z.T. immer mal wieder sichtbar) auf der anderen Seite, kann man sich stets recht eindeutig orientieren.

Zu Beginn der Wanderung läuft man durch hohe eindrucksvolle Felsformationen. Gleich darauf folgt dann die Entscheidung: Erstmal weiter durch das Tal, der kleinen Straße folgen – oder sogleich hinauf einen kleinen Wanderweg entlang durch den Wald. Wir haben uns für letzteres entschieden. Sind also erstmal durch die böhmischen Wälder hinaufgestiegen – um dann auf dem Rückweg durch das Scharka-Tal zu laufen. Die Selbe Strecke zurück muss man also nicht erneut laufen.

Wanderung Divoka Sarka

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Unten im Tal befinden sich mehrere Gaststädten und kleine Biergärten. Alte verlassene und nicht verlassene Bauernhöfe säumen den Flusslauf – aber auch vereinzelt kleine Anwesen. Sowie ein Natur-Freibad. In dessen Genuss der Herr S. und ich uns angesichts des Novembers nun nicht begeben haben. Im Sommer ist das allerdings bestimmt eine hervorragende Möglichkeit, um auf halber Strecke ein wenig vor sich hin zu pausieren.

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Herr S. wandern

Wanderen wilde sarka

Insgesamt waren wir rund 3 Stunden unterwegs. Rein wegtechnisch hätten wir hier und da noch anders abbiegen und so sicherlich noch gut 2 Stunden dranhängen können. (<- Für die unkaputtbaren unter euch).

Fazit: Schön war es im Šárka-Tal. Ruhig. Sonnig. Düster. Böhmisch. Und wie in einem tschechischen Märchenfilm: Wild romantisch und irgendwie voller goldener Sehnsucht.

Prags Vorzeigekomponist (einer von vielen – selbstredend) Bedřich (Friedrich) Smetana hat die Schönheit der Dovoká Šárka in seinen berühmten 6-teiligen-Zyklus „Má vlast“ leider nicht vertont. Auch wenn der III. Teil den Namen „Šárka“ trägt und ich ihn heute bereits einige Male in wilder Überzeugung es ginge um eben jene Landschaft gehört habe. Dort jedoch geht es nuneinmal um eine gleichnamige Amazonenkönigin, die der Männerwelt Rache schwört: Klick. Aber nun.

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  1. Pingback: Alternatives Sightseeing in Prag - Sarah Marias Blog

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