Der Herr S. und ich haben kürzlich beim Spazieren eine hervorragende Brombeer-Quelle gefunden. So hervorragend, dass wir einige Tage später zum exessiven Pflücken wiedergekommen sind: Und zwar mit unserem größten Großfamilien-Kochtopf für literweise Gulasch, Kohlsuppe oder eben Brombeeren.
(In Sachen Fuchsbandwurm habe ich übrigens vorher gegoogelt und gefunden, dass das offenbar unnötige Panik ist)
Zu erobern galt eine komplette Wiese voll mit riesigen Sträuchern voller Beeren, Blüten und Bienen. Das hat natürlich nicht nur uns angelockt, sondern auch andere Bremerinnen und Bremer. Wir jedoch: hatten einen entscheidenden Vorteil – und der war der Herr S. höchstpersönlich! Mit seiner Körpergröße von 1,96m kam er weit hoch hinaus – an die süßesten aller Beeren, ganz weiten oben in den Sträuchern.
Nach einer Stunde waren sowohl wir als auch der Topf voll mit Beeren. An den Sträuchern hingegen hingen erfreulicherweise immernoch mehr als reichlich Früchte: Für andere Vögel, Insekten und Menschen. Und zu Hause angekommen, ging es dann an die weitere Verarbeitung:
Rezept No1: Brombeer-Marmelade
Selbstgemachte Marmelade geht im Grunde wahnsinnig schnell. Ihr braucht eigentlich nur Gelierzucker, einen kleinen Spritzer Zitrone und Brombeeren. Das Verhältnis Gelierzucker zu Beeren sollte dabei mindestens 1:2 sein, sonst klappt die Sache mit dem Gelieren nicht. Außerdem braucht ihr geeignete und sterile Gläser. Wie genau man das mit dem Sterilisieren am besten macht, findet ihr über die gängigen Suchmaschinen. Es gibt im Netz ja praktischerweise stets eine ganze Flut von Webanleitungen und Youtube-Tutorials.
Rezept No2: Brombeer-Essig (rechts, noch nicht fertig)
Brombeer-Essig deswegen, weil ich kürzlich schon einen Himbeeressig (links, fertig) angesetzt habe und für sowohl nachahmens- als auch erweiterungswert halte: Dafür füllt ihr einfach eine gute Handvoll Him- bzw. Brombeeren in ein sauberes (im Sinne von steril) Einmachglas, füllt weißen Balsamico-Essig hinein, bis alle Beeren bedeckt sind. Und wartet. Ca. eine Woche. Den Inhalt derweil immer mal wieder leicht schwenken.
Nach einer Woche kippt ihr den Essig, inklusive Beeren, in einen Topf, gebt noch etwas Zucker oder Honig hinzu und kocht alles einmal kurz auf. Anschließend passiert ihr alles durch ein feines Sieb. Wer sämtliche Schwebestoffe hinaus haben will, nimmt zusätzlich noch ein Passiertuch.
Dann alles nocheinmal kurz aufkochen und das Ganze (noch heiß) in sterile Flaschen füllen – und fertig.
Rezept No3: Brombeer-Chutney
– welches ihr allerdings auf keinen Fall nachmachen solltet! Es schmeckt nämlich. Nicht. Gar. Nicht.
Der Vollständigkeit halber hier dennoch das Rezept: 500g Beeren, 100g gehackte Zwiebeln, 125g Gelierzucker und 75ml Weißwein-Essig aufkochen. Gewürze (Salz, Ingwer, Thymian und Chili) hinzugeben. Alles fünf Minuten kochen, immer wieder umrühren. In die Gläser füllen. Fertig. Schüttel! Bähh!
Tja. Der Fehler in der Kombination war – glaube ich – der Ingwer und auch der Weißweinessig. Nächstes Mal, sofern es denn sobald eins gibt, würde ich eher komplett auf Ingwer verzichten und einen Rotwein- oder Balsamico-Essig verwenden.
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