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hintere Scheitelbeinstellung

How to survive eine schwere Geburt!

Einfach sind sie ja nie. Die Geburten. Und schön? Na ja. Das bezweifel ich einfach mal. „Tat unfassbar weh, aber ich wusste ja, wofür. Und dann als es vorbei war, wars einfach wunderbar“ – Ist so ziemlich das euphorischste über Geburten, was ich gerade noch so glauben kann. Manchmal. Mit viel good will und an Tagen, die in Glitzer getränkt sind.

First Step – Smooth hineinschlittern

Bei mir wars leider weder schön und schon gar nicht leicht. Auch, wenn es eigentlich ganz entspannt anfing. Geradezu lehrbuchartig. Ich hatte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erste Wehen. Schmerztechnisch lächerlich. Gemessen an dem, was noch kam. Aber das wusste ich damals noch nicht. Sie kamen recht regelmäßig: Mal alle 5 Minuten, mal alle 10 Minuten und dann mal wieder alle 20 Minuten. Dauerten rund eine Minute und waren etwa vergleichbar mit einem hübschen Periodenkrampf. Nur nicht so stechend, ziehend, eher rollender und flächiger. Ich lag die Nacht also wach, guckte Quatsch im Internet, schwang mich von Wehe zu Wehe und war aufgeregt glücklich. Immerhin war ich auch schon drei Tage überfällig.

Am Freitagvormittag lief ich zusammen mit Herrn S. und vor mich hinwehend zu einer Routinekontrolle bei meiner Frauenärztin. „Bewegung soll ja gut sein, um Geburten voran zu treiben,“ dachte ich mir. Die Ärztin stellte einen 2 cm (von 10 notwenigen) geöffneten Muttermund fest und prophezeite, dass es wohl nicht mehr lange dauern wird. Wieder zu Hause harrten wir der Dinge und die Wehen wurden langsam stärker.

Second Step – Panic ohne Grund

Gegen zwei riefen wir im Kreißsaal an, um uns bei der diensthabenden Hebamme zu erkundigen, wann denn nun eigentlich Wehen so stark sind, dass ein Aufbruch in die Klinik angemessen ist. Die Antwort war ähnlich vage, wie sämtlich alle Antworten dazu, die sich im Internet so finden lassen: „Wenn Sie sich zu Hause nicht mehr wohl fühlen, dann ist es Zeit aufzubrechen.“ Mit dieser Unwissenheit fühlte ich mich nun ganz und gar nicht mehr wohl. Gegen drei brachen wir auf. Um halb vier lag ich im CTG (= Wehenschreiber). Die Frau hinter der charmanten Krankenhausgardine neben der meinen, brüllte, weinte, war wirklich verzweifelt. Ob der Schmerzen. Ihr Muttermund war bei 4 cm. Eine Hebamme und ihr Mann versuchten sie zu ermutigen. Zwecklos. Ich bekam es schlagartig mit der Angst zu tun.

Ich sollte nun noch weiter untersucht werden und dann auf mehr warten. Mehr Schmerz. Und während wir so vor uns hinwarteten, wurde es langsam aber stetig mollig warmfeucht unter meinem Hintern. Ich berichtete Herrn S. und hoffte damit Recht zu haben: .“…., dass ja viele Schwangere zum Ende hin unter Inkontinenz leiden. Aber dass ich mir sicher bin, dass das nicht aus meiner Blase kommt“. Eine Hebamme brachte mir eine Inkontinenz-Unterlage für meinen Stuhl und diagnostizierte nüchtern, das sei Fruchtwasser. – Genau, wie die kurz darauf untersuchende Ärztin.

Third Step – Immer aufrecht bleiben

Mir wurde ein Zimmer auf der Wochenbett-Station zugewiesen sowie erläutert, dass nach Platzen der Fruchtblase die Wehen meist sehr schnell sehr heftig werden, wenn sich aber nach 12 Stunden noch nix tut, eingeleitet werden muss. Wegen der Infektionsgefahr. Ich ging erstmal duschen. Und im Anschluss gemeinsam mit dem Herrn S. den Krankenhausflur auf und ab. Nach rund einer Stunde wurde es ungemütlicher. Um halb acht schrieb ich an meine Familien-Whatsapp-Gruppe, dass mir so langsam dämmert, was da eigentlich in Sachen Schmerzen auf mich zurollt. Kurz darauf war mein gepustetes Gejammer über den ganzen Flur zu hören.

Um halb neun hatte ich die nächste CTG-Kontrolle. Auf dem Weg dorthin musste ich mich alle paar Meter auf ein Fensterbrett, eine Stuhllehne oder auch gegen den Arm vom Herrn S. lehnen. Die Wehen kamen alle 3 Minuten und hinter den anderen Vorhängen im CTG-Raum wurde es merklich ruhiger, als ich, meine Wehen und mein Urschrei-Gepuste immer näher kamen. Ich vermute, die Frauen erlebten nun einen ähnlich erhellend furchterregenden Moment, wie ich wenige Stunden zuvor.

Alldieweil lief ich immernoch aus. Denn ihr müsst wissen: Zum Ende der Schwangerschaft liegt der Kopf des Kindes tief im Becken, so tief im Becken, dass er wie ein Stöpsel fungiert. So eine Fruchtblase platzt also in den allermeisten Fällen nicht wie im Film mit einem riesen Schwall. Das tut sie nur, wenn das Kind zu früh dran ist und noch recht weit oben liegt. Bei mir tröppelte das Fruchtwasser halt so raus. Langsam. Stetig. Und so, dass die Monster-Binden aus dem Krankenhaus auch nicht verhindern konnten, dass mein kompletter Hintern nass war. War mir aber egal. Zu dem Zeitpunkt.

Sobald ich am CTG lag wurden die Wehen um ein ordentliches Stück heftiger. Zuvor bin ich noch ganz gut mit Atmen gegen die Schmerzen angekommen, aber nun nicht mehr. Zumindest nicht mehr ohne Unterstützung. Eine Hebamme half mir die Wehen zu veratmen. Ich bettelte wieder aufstehen zu dürfen. Liegen war eine einzige Qual. Die Hebamme erlöste mich. Ich signalisierte, dass ich weiter den Flur auf- und abgehen möchte. Merkte aber nach wenigen Metern, dass es kaum mehr möglich war.

Fourth Step – Check-in in the Kreißsaal

Wir drehten wieder um. Richtung Kreißsaal. Es war nun etwa kurz nach neun. Vor dem Kreißsaal standen zwei Männer und diskutieren mit einer Hebamme. Sie wollten offenbar rein zu ihrer Tochter/ Nichte/ Bekannten, um? Was auch immer? Ich habe nicht mehr genau hinhören können. Die Hebamme ließ sie nicht durch. So eine Geburt ist schließlich kein Familien-Kaffeeklatsch. Diskussionen auf beiden Seiten. Und ich stand winselnd dahinter. Alle 2 bis 3 Minuten wurde das Winseln zu einem brüllenden Peak. Die diskutierenden Männer störte das herzlich wenig. Es dauerte noch 4, 5 oder 6 Wehen, bis die Hebamme sie endlich abwimmeln und sich mir zuwenden konnte.

Mir wurde ein Zimmer zugewiesen und jemand bot mir an, mir auf das Bett zu helfen. Ich wollte alles nur nicht liegen und lehnte mich stehend auf das Bett. Die Hebamme untersuchte meinen Muttermund: 4 cm. Die Wehen kamen nun fast ohne Pause. Ich brüllte. Von der Sorte Urgewalt. Die Hebamme legte ihre Hand auf mein Steißbein: „Da muss es hin. Das Baby. Und nicht so brüllen. Kraft sparen. Bleib fester auf dem Boden stehen.“ Das war zwar völlig unmöglich umzusetzen, aber dennoch in dem Moment so ziemlich das hilfreichste, was sie hätte tun oder sagen können. – So hatte ich immerhin eine Aufgabe.

Fifth Step – Muttermund öffnen im Schnelldurchlauf.

Gut eine Stunden später, gegen 22 Uhr, bettelte der Herr S. in meinem Namen um eine PDA. Die Ärztin holte die nötigen Papiere, während die Hebamme meinen Muttermund untersuchte und zum Erstaunen aller feststellte, dass es nun eben zu spät sei für eine PDA: Muttermund ist offen. Komplett. Das Kind kommt. Jetzt! Die Schmerzen waren mittlerweile unerträglich und fast durchgängig. Ich brüllte bei jeder Wehe wie am Spieß. Das war aber angesichts der Info, es sei gleich vorbei, irgendwie und auf eine ganz komische Art völlig okay für mich.

Vorbei war es aber nicht. Noch lange nicht.

Sixth Step – Geburtsstillstand from hell

Denn Wehe um Wehe tat sich fortan nix. Gar nix. Recht bald waren die Herztöne vom Kind nur noch so mittel und Mateo musste zwecks Überprüfung der Sauerstoffsättigung Blut aus dem Kopf abgenommen werden. Eine Tortur, die fortan alle 20 Minuten durchgeführt wurde und für mich bedeutet, nicht mehr stehen zu dürfen. Liegend auf dem Bett vervielfachte sich der Wehenschmerz für mich schlagartig. Die Hebamme, mittlerweile eine andere, saß neben mir und drückte mein Bein über ihre Schulter nach hinten, während die Ärztin aus dem in mir drin liegenden Schädel Blut abnahm.

Das Ganze ging über Stunden. Fast drei um genau zu sein. Zwischendurch versuchte die Hebamme irgendwas in mir drin zu schieben/ lösen/ was auch immer? Ich erinnere mich nicht genau, was sie vorhatte oder warum, aber ich war einverstanden, damit es endlich weiterging. Sie warnte mich vor den Schmerzen. Ich hab sie rund zwei Wehen ausgehalten. Irgendwann bekam ich Lachgas. Ein Smartie hätte den gleichen Effekt gehabt. Dann noch einen Blasenkatheter. Denn mittlerweile schob sich auch noch die volle Blase gegen die Gebärmutter. Und zu einem anderen Irgendwann weigerte ich mich schließlich auch nur eine weitere Sekunde liegen zu bleiben. Ich konnte einfach nicht mehr. Die Ärztin, die natürlich und richtigerweise die Vitalwerte des Kindes im Sinn hatte, protestierte zwar, tat aber wirklich alles, um mir zu helfen. Versuchte während ich stand, halb unter mir liegend und mit einer Taschenlampe an den Kindskopf zu gelangen. Ein Bild über das ihr gerne lachen dürft. Ich nicht. Ich kann das erst später – so in 100 Jahren. Aber wie gesagt, ihr dürft.

Es war nun gegen 00:30 Uhr. Der Raum füllte sich recht plötzlich und war voller Menschen. Mehr Hebammen, mehr Ärzte, inklusive Oberarzt. Alle redeten auf mich ein, ich müsse mich unbedingt hinlegen, man müsse mich jetzt wirklich untersuchen. Dringend. Irgendwann gab ich nach.

Die Wehen kamen immernoch alle paar Sekunden. Der Oberarzt untersuchte. Es wurde ein Kaiserschnitt vorgeschlagen. Ich bekam einen Wehenhemmer. Der hemmte jedoch nicht. Ich malte einen Strich dahin, wo ich unterschreiben sollte. Zu dem Zeitpunkt hätte ich allerdings auch unterschrieben, dass sie mir einen Fuß abhacken dürfen, wenn dadurch die Schmerzen endlich aufhören.

Seventh Step – Schnipp Schnapp

Sofort als ich unterschrieb, verließ mich sämtlich alle Kraft und jeder Wille noch irgendwas zu ertragen. Ich bekam einen dauerhaften Wehenhemmer – der ebenfalls nix hemmte. Ich wurde sauer. Wurde ins OP geschoben. Liegend. Die Wehen kamen weiterhin. Im OP sollte ich sitzen, mit gekrümmten Rücken, damit mir die Betäubung in die Wirbelsäule gejagt werden kann. Es brauchte etliche Hände, um mich in eben jene Position zu drücken. Der erste Versuch klappte nicht. Es folgte ein zweiter. Erfolgreicher.

Meine Zehen begannen zu kribbeln und wenige Augenblicke später spürte ich bis zur Brust nix mehr. Wirklich gar nix. Ich dämmerte weg. Der Anästhesist versuchte mit mir zu reden und ich bekam ein Blutdruckmittel, während die Ärzte begannen mich aufzuschneiden. Erst die Bauchdecke, dann die Gebärmutter. Der Anästhesist und Herr S. redeten mit mir. Mateo schrie nun. Ich war immernoch nur müde. Er wurde mir kurz gezeigt. Der Herr S. und die Ärzte verschwanden mit ihm. Dann wurde er mir wieder gegeben, während die Ärzte mich zunähten. Ich wurde weggeschoben. In einen Aufwachraum. Herr S. blieb bei Mateo. ALles war wie durch Watte.

Eighth Step – Flurromantik

Ich lag im Aufwachraum. Bei völliger Dunkelheit, Bewegungslos, voller Schmerzmittel – und ich war alles andere als böse darum. Ich war erleichtert und auch nach 3-Tage-Festival-wach noch nie so müde gewesen.

Nach zwei Stunden wurde ich „auf Station geschoben“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eine Kombination aus Raumverlust durch aktuelle Umbauten und Geburtenhoch bis hin zum Aufnahmestopp, hatte nun eben dazu geführt, dass es schlicht keinen einzigen Raum mehr gab, in dem der Herr S., ich und natürlich Mateo ein bisschen Zeit zum Kennenlernen hätten haben können. So entstand das erste Familienfoto auf dem Krankenhausflur. Genau wie das erste Stillen. Genau wie das erste Liebhaben und auch das erste Tränchen. Hört sich grauenhaft an, war es vermutlich auch. Aber meine dermaßen allgegenwärtige Erschöpfung (und auch die Schmerzmittel) ließen nicht zu, dass das irgendwie zu mir durchdämmerte. Irgendwann, so gegen vier wurde der Herr S. gebeten zu gehen. Mateo und ich wurden auf mein Zimmer geschoben.

Ninth Step – Ursachenforschung

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass eine natürliche Geburt mehr oder weniger ausgeschlossen war. Mehr mehr als weniger. Denn Mateos Kopf lag falsch. Wir hatten eine „hintere Scheitelbeinstellung“, auch Litzmann Obliquität genannt. Kommt nicht oft vor. Sogar eher selten. Und im Mittelalter hätten wir diesen Hang zu exotischen Haltungen vermutlich nicht überlebt. Daher: Ein Hoch auf die moderne Medizin.

Traurig über diesen Geburtsverlauf bin ich trotzdem. Sehr sogar. Ich fühle mich um dem Moment beraubt mit meinem Baby die ersten Augenblicke seines Lebens zu erleben. Fühle mich seither wie als würde ich unter Gedächtnisverlust leiden – auch wenn ich mich an die Ereignisse sehr gut erinnern kann. Es ist mehr wie eine emotionale Gedächtnislücke – die sich nur sehr langsam schließt.

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[werbung] Babybauchshooting in Bremen – The final Countdown

Vierzig Wochen. Eine stolze Zahl. Ein stolzer Bauch. Und ein Baby, das nun bereit ist für das Leben hier draußen bei uns. Der Herr S. und ich sitzen nunmehr jeden Abend beisammen: Diskutieren, analysieren und evaluieren jedwede meiner und Babys Befindlichkeiten, um vielleicht doch einen Hinweis dafür zu finden, wann er denn nun kommen mag: Der neue Mensch in unserem Leben. – Aber dem altehrwürdigen Baby ist da leider nix zu entlocken. Weder Omen noch Datum. Also harren wir weiter der Dinge, die als und hoffentlich bald kommen mögen.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als mich Anfang der Woche das Bremer Team von „Das gute Portrait“ zu sich in das Studio einlud, um mich, meinen finalen Babybauch und das darin unschwer zu erahnende Baby rühmlich in Szene zu setzen. Gesagt. Getan: Nach einem kurzen Telefonat habe ich fix einen passenden Termin mit Fotografin Iman vereinbart.

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Babybauchshooting – Ja. Nein. Vielleicht. Doch. Auf jeden Fall!

Denn eigentlich. Ja, eigentlich war es ja so: Ich wollte ein Babybauchshooting schon längst gemacht haben. So round about der 30. Woche. Nämlich am liebsten exakt dann, wenn der Bauch schon schön drall und prall ist, sich jedoch die eher unschönen Begleiterscheinungen einer solchen Kindserschaffung noch in überschaubaren Grenzen halten. Dieser erlesene Zeitpunkt lag nun aber eben genau in den Wochen, in denen ich erst im Krankenhaus und dann zu Hause lag. Ja. Wirklich nur lag. Ich sollte so gut wie gar nicht und so wenig wie möglich aufstehen. So dass ich weder arbeiten, sporteln, freizeiten, noch sonst irgendeinen Termin wahrnehmen oder gar planen konnte.

Danach, nach der großen Liegerei, habe ich zwar öfter mal dem Thema Babybauch-Shooting nachsinniert, aber irgendwie bin ich nie zu einem Startschuss gekommen. Meist dachte ich mir: „Mhmm. Jetzt. So gegen Ende, sieht man dieses Ende halt schon auch recht deutlich.“ 17 Kilo mehr, fiese Wassereinlagerungen, die es mir mittlerweile schwer machen meinen Kaffeebecher zu greifen, und die behäbige Beweglichkeit eines Michelin-Männchens, mögen am strahlenden Aussehen der einen oder anderen glücklichen Frau vielleicht nicht kratzen. – An mir jedoch schon.

Kurzum: sowie angesichts der wenig freudvollen Tatsache, dass jedwede Körperhaar-Rasur eher eine blind Challenge im Fatsuit ist, und ich sowieso eigentlich den lieben langen Tag nur in der alten ausgebeulten Badehose des Herrn S. ein kühlendes Fußbad nehmen möchte, gar nicht mal so leicht, sich noch so hübsch zu finden, um Fotowünsche in Taten umzusetzen. Jedenfalls und um auf den Punkt zu kommen: Habe ich das Thema Babybauchfotos täglich verschoben. Auf bessere Zeiten. Oder so.

Völlig zu Unrecht, wie sich herausstellte! Denn vierzigste Woche hin oder her: Die ganze Atmosphäre im Fotostudio hat es überaus easy gemacht, die eigenen Umstände im Kopf und Körper zu vergessen. Zusammen mit Fotografin Iman bin ich vor dem Shooting Ideen, Wünsche und Setting durchgegangen. Wir haben meine mitgebrachten Klamotten evaluiert, einige Fotoideen angeschaut und dann auch gleich mit den ersten Bildern losgelegt.

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Immer mit dem Bauch vorweg – Posen wie die ganz Großen

Mit Klamotten. Oder eher ohne. Im Stehen. Im Sitzen. Im Liegen. Iman hat mir die verschiedensten Babybauch Fotoposen vorgeschlagen. Vor hellem Hintergrund – und auch vor schwarzem. Mit viel Licht – und eher schummrig im Halbdunkeln. Oder mit Seifenblasen als Babybauch Fotoaccessoire. Insgesamt ist eine Fotostrecke mit rund 15 völlig unterschiedlichen Fotoszenarien entstanden.

Ich war natürlich brennend gespannt auf das Ergebnis. Und: Nur zwei Tage später durfte ich mir aus einer von Iman vorbereiteten und bearbeiteten Auswahl die 10 schönsten Fotos heraussuchen, von denen ich euch hier einige zeige. Andere nicht. – Die sind dann doch eher etwas für uns. Hier zu Hause. Privat. ;)

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Fazit! ….und die Moral von der Geschicht‘

Lasst die vierzigste Woche ganz einfach die vierzigste Woche sein. Dellen hin, kamelartige Wasserspeicher her. Es gibt keinen schlechteren Zeitpunkt für Dinge, auf die ihr Lust habt, als nie! Klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach Phrasendrescherei, aber auch nach über 30 Jahren Lebendigkeit, sitzt diese Lebensweisheit noch nicht fest im Stammhirn verankert. Ich jedenfalls bin beschwingt mit den Bildern im Gepäck vom Fotostudio nach Hause stolziert und bin heilfroh, die Chance auf tolle Fotos vom Babybauch doch noch auf den letzten Metern genutzt zu haben.

Und nun?
Nun kann es wirklich kommen. Das Baby. Vielleicht ja heute Nacht? Wer weiß das schon. Drückt uns die Daumen. :)

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Vielen lieben Dank an das Team vom guten Portrait Bremen für die tolle Erinnerung! Ihr habt uns damit ein Riesen-Geschenk gemacht. <3 Und wir kommen auf jeden Fall wieder. Dann aber ohne Bauch. Zu Dritt: Zum Babyshooting.

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Die Architektur des Kreises

Ich lass das mal mit dem Sorry-dass-ich-hier-so-lange-nix-geschrieben-habe-Geeier weg – und komme gleich zum Punkt. Denn: Freunde, ich bin schwanger. So schwanger, dass die Leute in der Straßenbahn ihren Platz räumen – sollten. Was wir – zugegeben – hier in Bremen noch etwas üben müssen. Aber nun. Irgendwas ist ja immer.

Ich bin genau genommen sogar schon inmitten des letzten Drittels. Sprich, Endspurt! Und bereits vor Wochen war ich überzeugt: Schlimmer gehts nimmer. Dass das ultimative Maximum an Dehnbarkeit aus meiner Haut herausgeholt wurde. Dass meine Organe demnächst über Alternativen nachdenken und sich der Magen beispielsweise über die Lunge stülpen wird, während die Nieren wie kleine Engelsflügelchen rückseitig hinaustreten.

Jedoch: Große Überraschung. Das ist nicht passiert. Bisher jedenfalls nicht. Aber was nicht ist, kann schließlich noch werden. Denn laut Terminkalender habe ich noch gut 6 Wochen Zeit dafür. Zeit, in der sich noch allerhand Sonderlichkeiten quer durch das Repertoir der menschlichen Biologie ereignen können.

Das Baby und ich befinden uns nämlich nun eben in der Phase unserer 10-monatigen Symbiose, in der, laut Lehrbuch, der Außenkörper (meiner) wöchentlich rund 500 Gramm und der Innenkörper (seiner) rund 200 Gramm zunehmen soll. – Daran halten wir uns auch beide. Sogar erstaunlich präzise. So, dass das nun fast fertige Baby demnächst die Schallmauer von 2 kg durchbrechen wird. – Und ich. Nun. Reden wir besser nicht drüber.

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Das war in der 21. Schwangerschaftswoche (von üblicherweise 40)

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Und in der 31. Woche. Das Kleid ging mir vor der Schwangerschaft noch bis knapp über das Knie. – Man bemerke auch die um Längen bessere Fotoqualität von meinem alten zu meinem neuen Handy. ;)

Experts by accident

Doch so ein Riesen-Gaudi war das ganze Unterfangen Schwangerschaft bisher nicht immer. Phasenweise (es waren insgesamt 2 längere Phasen) musste ich streng liegen. Eine Tätigkeit, die mir so gar nicht liegt – wie ich feststellen durfte. Denn mal abgesehen von der ersten Woche, in der Serien, Frühstück ans Bett und den lieben langen Tag in Jogginghose noch irgendwie was von den ersten Minuten „Kevin allein zu Haus“ haben, ist der Spaßfaktor dann doch eher begrenzt. Danach wird es nämlich eher wie Flodder. – Und irgendwann wie Stammheim.

Ich lag und lag und lag also. Während der Herr S. – er war immer dabei, an meiner Seite – nebenbei kochte, putzte, wusch. Und arbeitete. Und eine wichtige IT-Prüfung bestand. Und einkaufte. Und mir den Rücken massierte. Oder die Beine. Oder beides. <3

Ja, und nebst Liegerei, als Zugabe sozusagen, gab es noch insgesamt 3 Aufenthalte in der Notaufnahme aufgrund von Blutungen. Um einen stationären Aufenthalt bin ich ebenfalls nicht drum herum gekommen – inklusive einer Fahrt im Krankenwagen von Krankenhaus A nach Krankenhaus B. Immerhin ohne Blaulicht. Aber alles kein Spaß, sag ich euch. Zumal die Sorgen um das kleine Wesen in einem drin, dessen Befindlichkeiten nunmal nicht ebenso zwischendurch abgefragt werden können, sehr schnell, sehr drastisch werden. Um nicht zu sagen Hauptbestandteil aller erdenklichen Gedanken. Umso beruhigender ist es dann, wenn die Ärzte schließlich einen Haken drunter machen und alles in den Grünen Bereich verbuchen. Oder wie es eine Oberärztin so treffend formulierte: „Das Baby zeigt sich von der ganzen Sache völlig unbeeindruckt.“

Fazit: Wir kennen bereits jetzt, prägeburtlich sozusagen, die Kreißsäle in zwei Bremer Krankenhäusern recht gut. Denn: Etwa ab der 24. Woche fackeln die in der Notaufnahme nicht lang – und schicken einen gleich hinauf. Vorsorglich. Erst Recht, wenn, wie bei mir, Blut fließt. Und so sind wir zu den allerersten aller #aprilbaby2018 Eltern geworden, die stets eine fertig gepackte Kliniktasche im Flur stehen haben. Nur für alle Fälle. Inklusive Ersatzladekabel selbstverständlich! (<– Protipp von mir an euch).

 

Das alles – und noch viel mehr!

Aber so eine Schwangerschaft besteht ja höchstglücklicherweise nicht nur aus einer Aneinanderreihung von Arztterminen: Am 28. Oktober spürte ich das erste Kitzeln von der Sorte, die ganz anders war, als jede innseitige Befindlichkeit zuvor. Ein Kitzeln wie Ahoi-Brause, die sich innerlich auflöst. Auf den ersten Blick vielleicht nicht das erhellenste Gefühl. Wenn einem eben nicht bewusst wäre, dass solche Gefühlchen die ersten spürbaren Regungen des neuen Menschens innen drin sind.

Mittlerweile sind diese kleinen Kitzeleien handfesten Tritte. Am liebsten zur Musik. Oder als Protest gegen die eine oder andere Sitzposition meinerseits. Oder gegen die Hand auf den Bauch. Als ultimatives Signal „Ich bin da! – Und ich weiß, dass ihr es auch seid!“. Mal gut gelaunt. Mal eher nicht so. Mal schläfrig. Mal hellwach. Und Mal mit Schluckauf. Mal mit so viel Wums, dass mir nichts anderes übrige bleibt, als verwundert festzustellen, dass es sich doch noch nicht augenblicklich selbst rauskatapultiert hat. In die Welt. Um sein ganz eigenes Business aufzubauen. Dann: Mal wieder so zaghaft, so unkoordiniert und hilflos, dass ich es in Watte wickeln möchte. Inklusive dem ultimativen Versprechen, dass es niemals raus muss. Dort ewig bleiben kann. Ist ja schließlich auch insgesamt viel zu fragwürdig hier draußen. Viel zu ruppig.

Und jeden Tag wächst die Neugier. Darauf: was nun kommt. Wie unser Leben zu Dritt sein wird. Wie es ihm hier bei uns gefällt. Und wie dieser neue Mensch so ist. Was er will. Wie er die Welt (er)findet.

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Wanderung auf den Brocken über den Goetheweg

Die Erwanderung des Brockens ist bei mir so eine Sache. Denn, ach, seit ich denken kann, will ich da mal hoch. Den allehrwürdigen Goetheweg hinauf, oder sonstwie. Irgendwie nach oben, jedenfalls. – Doch bisher kam es nie dazu. Einmal, ich war etwa 12, wollten wir es. So sehr, dass wir, Mama, Opa, Schwester und ich, die vereeiste Strecke auf allen Vieren durch den Harz gekrochen sind – bis wir schließlich aufgaben. Es folgten weitere, ähnlich wetterlastige, gescheiterte Versuche. Zuletzt vor 2 Jahren zu Weihnachten, als uns gefühlte -20°C jedwedes Gefühl aus sämtlichen Zellen des Bauchnabels pusteten – von Fingern und Zehen ganz zu schweigen. Jedenfalls: Ich und der Brocken. Es hat bisher nicht sollen sein. Bis neulich.

Gut neulich ist relativ. Genau genommen ist es schon ein kleines Weilchen her, dieses Neulich. Es war im Februar. Aber nun. Die letzten Wochen war viel los bei mir. Daher gibt es sie erst jetzt, im Frühling: Die Winterurlaubsbilder:

Brockenwanderung auf dem Goetheweg – die Eckdaten:

Start: Torfhaus – Goetheweg
Höhe: 1.141 Meter
Kilometer: Ca. 8 km (eine Tour), sprich 16 km (hin & zurück)
Zeit: Hoch ca. 3 Stunden – runter etwas weniger
Schwierigkeit: Machbar :-)
Proviant: Oben gibt es Restaurants – preislich noch okay. (2 wirklich große Pommes + 2 alkoholfreie Weizen rund 13 Euro, Stand 2017)

Unsere Ferienwohnung lag in Bad Harzburg ca. 800 Meter von der Bushaltestelle (Berliner Platz) entfernt. Von dort ging es gute 10 Minuten mit dem Bus Richtung Torfhaus. Kostenpunkt: ca. 5,50 Euro p.P. (hin & zurück).

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Für das richtige Brocken-Feeling gab es jedenfalls schonmal genug Schnee

Der Blocksberg

Der Brocken, auch Blocksberg genannt, ist mit 1.141 Meter über dem Meeresspiegel der höchste Berg hier im Norden. Vermutlich mit Abstand. Daher ist er auch seit eh und je Dreh- sowie Angelpunkt diverser Sagen und Legenden: Beginnend mit der Brockenhexe und dem Brockenungeheuer bis hin zur Himmelsscheibe von Nebra aus der frühen Bronzezeit. Sie gilt als älteste bewegliche Himmeldarstellung. Um sie zu lesen wird sie anhand des Brockens ausgerichtet.

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Torfhaus – Hier beginnt der Goetheweg

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Rund die Hälfte des Weges ist geschafft. Jetzt wird es langsam steiler.

Der Goethe

Goethe. Wo war er nicht? Und worüber hat er kein Reisebericht verfasst? Dem Brocken hat er gleich ein ganzen Buch gewidmet – fast jedenfalls. Denn der Hexenberg im Faust ist kein geringerer als der Brocken höchstselbst. Als er dazumal, im Dezember 1777, aufbrach um den Brocken zu besteigen, ging es für ihn um 10:15 los. Recht exakt 3 Stunden später war er oben. Wir nicht. Wir waren 10 Minuten schneller da als Goethe. (!). Wobei ich, zu seiner Verteidigung, neidlos hinzufügen möchte, dass der Weg damals noch nicht erschlossen war. Genau genommen gab es keinen – er musste also quer-feld-ein den Brocken erklimmen.

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Die Brockenbahn – schneller, dafür (viel) teurer

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…und oben! Der Brocken-Gipfel im Nebel

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Tagesreise von Bremen auf den Brocken

Etwas stressig vielleicht, aber durchaus eine Überlegung wert. Mit dem Auto ist man in ca. 2,5 Stunden dort. Oder einfach mit dem Niedersachsenticket bis nach Bad Harzburg (Abfahrt gegen 9:00 Uhr – Ankunft ca. 12:00 Uhr). Dann mit der Bus-Linie 820 zum Torfhaus. 3 Stunden hoch, 1 Stunde Pause, 2,5 Stunden runter = ca. 18:30 Uhr. Im Winter eventuell schon etwas dunkel. Aber nun im Frühling – warum nicht. Schaut euch aber vorher unbedingt den Wetterbericht an, denn der Brocken macht was er will, wann er will.