Im September 2013, also vor etwa einem halben Jahr, habe ich über den Film „Plastic Planet“ gebloggt und darüber, dass ich nie wieder aus einer Plastikfalsche trinken werde. Solche Vorhaben sind ja leider nicht gerade selten dazu verdammt gebrochen oder wenigstens relativiert zu werden. Durstig im Kiosk z.B. oder bei Besuchen oder einfach aus Faulheit nach einem anstrengenden Tag. Doch in Sachen Plastikflaschen bin standhaft geblieben! Zu 100%.
Sicherlich sind meine Motive diesbezüglich nicht nur edel & planetenfreundlich, ein nicht unerheblicher Teil ist rein egoistischer Natur. Seit dem Film hat sich in mir eine schon fast phobische Angst breit gemacht: Dieses ganze Plastik-Thema finde ich schon allein deshalb so überaus gruselig, weil ich nicht mitbestimmen kann, das Risiko nicht genau kenne und eigentlich kaum eine Chance habe, es (also Plastik) zu umgehen. Wenn ich mir zehn Schnäpse reinkippe, weiß ich sehr genau, was ich da tue (zumindest behaupte ich das) und entscheide selbst. Beim Plastik ist das völlig anders. Keiner weiß so ganz genau, was da alles drin ist und vor allem wo überall. Oder welche hormonähnlichen Stoffe was, wo im Körper auslösen. Das möchte ich schlicht und ergreifend nicht. Ich will nicht, dass jemand anderes für mich entscheidet, welches Gesundheitsrisiko ich einzugehen habe – und welches nicht. Punkt.
Der eigentliche Grund aber, warum ich das Plastik-Thema nochmal aufgreifen möchte, ist nicht mein überaus großer Drang mich darüber in epischer auszulassen – zumindest immerhin nicht vorrangig. Sondern sind die vielen, vielen Kommentare unter meinem letzten Posting. Z.B. von Manu, die dort schrieb, was sie und ihre Familie alles umgestellt haben, nachdem im Körper ihres Jüngsten Weichmacher über den Grenzwerten festgestellt und diese mit einigen Schwierigkeiten beim Lernen in Verbindung gebracht wurden. Aber auch die vielen Mails, DM’s und/ oder Tweets, die ich dazu bekommen habe. Und nicht zuletzt, um der mir nun schon oft gestellten Frage, was sich wie seitdem für mich geändert hat, nachzugehen.
Die Plastikflaschen sind das, was ich radikal durchziehe. Ich verzichte aber genauso konsequent darauf irgendwas, egal was, aus Tupperdosen zu essen oder trinken, das dort heiß hineingefüllt wurde. Dosen mit einer Plastik-Innenbeschichtung sind bei mir auch komplett rausgeflogen, genau wie Tetra-Packs. Die ersten Wochen musste ich mich beim täglichen Einkauf etwas umorganisieren und –orientieren, aber das ging recht fix und nach wenigen Tagen hatte ich den Griff zu den Statt-Dessen-Produkten routinemäßig drauf – auch im Feierabendmodus.
Dinge wie Käse, Joghurt, Sahne, Kaffee oder Süßkram kaufe ich wenn möglich ohne Plastik, da bin ich aber (um ehrlich zu sein) nicht sonderlich konsequent. Die ersten Wochen habe ich versucht komplett auf Plastik zu verzichten, das war aber, ohne täglich fünf verschiedene Läden aufzusuchen, schlicht nicht möglich. Für einen Komplett-Verzicht fehlt mir da einfach die Zeit.
In Sachen Milch finde ich die Entscheidung, ob Plastik ja oder nein, ganz besonders schwierig, denn in den Supermärkten hier in meinem Dunstkreis, gibt es nur Nicht-Bio-Milch in Glasflaschen: Die von Landliebe. Der Bioladen hier in der Straße mit der regionalen Demeter-Milch aus Glasflaschen hat leider oftmals schon oder noch zu, wenn ich einkaufen gehe – und da Milch ja nunmal recht fix schlecht wird, kann ich auch nicht 2-3 Liter auf Vorrat kaufen.
Fazit nach 3 Monaten ohne Getränke aus Plastikflaschen: Haut ist besser, bin weniger müde und seitdem keinerlei Magenprobleme mehr gehabt.
— Sarah vs. Maria (@ohoh_SarahMaria) 12. Dezember 2013
Jedenfalls: Für mich persönlich bleibt als bisheriges Fazit festzuhalten, dass ich seit der Umstellung viel, viel weniger Hautprobleme habe. Ich habe ziemlich empfindliche Haut und bekomme bei Stress, zu viel Sonne, zu wenig Sonne, Staub, bestimmten Waschmitteln, etc. ziemlich sofort und ziemlich große rote Flecken im Gesicht. Kleine Entzündungen kenne ich auch sehr gut. Und alles in allem musste ich deshalb schon 4x zu Cortison-Salbe greifen, um es wieder in den Griff zu bekommen. Seit dem Plastikflaschen-Verzicht habe ich viel weniger und wenn dann nicht besonders schlimme Hautprobleme.
Frau Friesi möchte ich außerdem auch noch zu Wort kommen lassen, denn sie schrieb kürzlich, dass sie seit ihrem Verzicht auf Plastikflaschen viel wacher sei:
Wer von Euch hat denn auch jüngst das keine Getränke mehr aus PET Experiment gemacht? Ich mach es seit 4 Wochen und bin so wach *scary*
— Friesi Kocht (@FriesiKocht) 28. Januar 2014
Das kann ich so auch mitunterschreiben (auch das mit dem *scary*): Ich fühle mich weniger schlapp und habe insgesamt mehr Energie, fühle mich abends einfach nicht so sehr vom Tag flachgebügelt. Zudem habe ich seitdem viel, viel seltener bis nie Probleme mit Magengrummeln, Sodbrennen oder damit, dass mir irgendwas quer und schwer im Magen liegt.
Ja. Und außerdem möchte ich euch noch einen Link mitgeben, den mir vor wenigen Wochen Frau Kap Uzi geschickt hat: Es geht um Kosmetikartikel. Darum, dass z.B. in Duschgel oder Zahnpasta kleine Plastikteilchen enthalten sind. Dass diese in unseren Körper gelangen. Gruselig. Genau aufgrund solcher (oder anderer) Meldungen bin ich schon vor Jahren dazu übergegangen vor allem Naturkosmetik zu kaufen. Da gibt es nicht alle halbe Jahre solchen bösen Überraschungen. Komplett natur-öko-chemiefrei ist alles, was ich mir ins Gesicht schmiere: Creme, Schminke, alles. Freilich: das ist eher eine Psycho-Macke, als wirklich logisch, denn bei Seife oder Duschgel bin ich da weitaus weniger konsequent. Leider. – Was allerdings meist auch eine Geldfrage ist. Nochmals: Leider. Da kommt es dann nämlich leider (!) oftmals drauf an, ob mein Shampoo am Anfang oder am Ende des Monats leer ist…..
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