Es fing mit einer Bahnfahrt am 23. an. Lief gut, bis zur Streckensperrung zwischen Kassel und Gießen. Vorher war’s vielleicht noch ein bisserl sehr warm im IC. Eigentlich sogar so warm, dass einige in T-Shirts oder sogar Träger-Tops ihrem Weihnachten 2012 entgegen fuhren. Aber in Kassel war dann halt Schluss mit IC. Es folgten zwei Stunden warten, selbst-versüßt mit diversen Gesprächen unter Mitwartenden. In denen ich u.a. gelernt habe, dass der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bei seiner Eröffnung einfach mal keine Toiletten hatte. Wikipedia sagt dazu: „2.500 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft feierten auf dem für die Öffentlichkeit gesperrten Bahnhof. Nach drei Stunden fuhren die fünf Sonderzüge wieder ab. Da im Bahnhof zunächst keine Toiletten vorhanden waren, bildeten sich vor zwei Toilettenhäuschen auf dem Bahnhofsparkplatz lange Schlangen.“ Für derart ausschweifende Fehlkonstruktionen, die jedes noch so überkandideltes Bauprojekt, wie eine Sandburg dastehen lassen, habe ich ja was übrig.
Gegen Abend dann also Ankunft in Marburg. Dort haben wir bei meiner Schwester gefeiert und uns gleichzeitig aus Platzgründen noch in einer Ferienwohnung eingenistet. Mit Pool! Schön. Am Vormittag einfach mal zwanzig Minuten hin und her zu plansch-paddeln. Eigentlich wollten wir auch noch wandern, aber das musste wetterbedingt ausgefallen – bis auf einen kleinen Mini-Spaziergang am 24.
Unser Heiligabend-Programm haben wir aber ansonsten knallhart as usual durchgezogen: Meine Schwester und ich haben geblockflötet – und unsere Eltern sich derweil gefragt, ob sie derartige Früchte der musikalischen Früherziehung verdient haben. Dann gab’s Kartoffelsalat und Bratlinge mit Salat. Fertig. Wir haben vor einigen Jahren mal zu Heiligabend opulent gekocht, saßen dann aber alle irgendwie unzufrieden vor unseren diversen Gängen – und sind deswegen wieder zum üblichen Menü zurückgekehrt. Davor Geschenke. Danach abhängen und spielen. Am 25. statt wandern Kino. Pizza essen. Und zum Einschlafen Trash im TV: „Tödliche Weihnachten“.
Weiter ging’s dann zum Rest vom Fest nach Braunschweig. Wobei da auch nicht alle versammelt waren, aber es gibt ja Skype. Kaffee. Kuchen – tatsächlicher der erste während der Feiertage. Dann italienisch Essen. Und schließlich Nachtleben mit Cousin und Cousine und Alkohol. Zudem habe ich noch einen alten Bekannten getroffen, der offenbar mittlerweile nach Braunschweig gezogen war. Die Welt ist klein, wird immer kleiner und es ist irgendwie schön, dass man tatsächlich so ziemlich überall wen trifft.
Aufwachen. Brummschädeli. Bahnhof. Meterlange Schlangen vor den Automaten. Kein Ticket also. Eine Frau, der es ebenso ging, ist tatsächlich nicht in den Zug eingestiegen und hat eine Stunde auf den nächsten gewartet. Im Zug durfte man offiziell nicht nachlösen. Verrückt. Schaffner kam dann noch nicht mal. Weihnachten vorbei. War schön.
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