In, um & über Bremen, Urlaub, Reisen & Ausflüge
Kommentare 55

Geocaching. Neues Jahr – neues Hobby

Geocaching_Hobby

So. Ich hoffe ihr seid gut durch all die Weihnachts- und Silvsterfeiereien hindurchgesegelt. Hockt nun rund und munter mitten im ersten Wochenende des neuen Jahres! <3

Nach dem wohlwahrscheinlich üblichen Jahresendstress verliefen meine Feiertage recht durchentspannt. In Kürze zusammengefasst: Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Zugfahren. Lingen. 3x Weihnachten. 1x alte Freunde treffen. Höllenkater. Geocachen. Salzgitter & Verwandtschaft. Zurück nach Bremen. 3 Tage krank. Die väterliche Erkältung brav weitergetragen. Bett. Schnupfen. Harte Männergrippe. Dann: Silvester. Geocachen. Geocachen. Geocachen.

Im heimatlichen Lingen, inmitten im tiefsten Emsland, gleich neben den Niederlanden. Da und an dem Ort, an dem ich bis zum Abi gelebt habe, hat mich ein neues Hobby gepackt. Oder besser gesagt gelockt. Denn meine Schwester kam ganz beiläufig damit um die Ecke. Sie gehörte nämlich bereits zum Kreis der Eingeweihten. Zum Schlag der verrucht-heimeligen Abenteurer. Sie disponierte also um. Und statt des alljährlich schnöden Weihnachtsspaziergangs begaben wir uns auf Schatzsuche. Im Lingener Wald. Entlang diverser tiefbekannter Steine, Bäume, Hügel. Kurz: Es war aufregend!

Aber. Mein erster: Nun. Der wollte nicht so recht. Namentlich „Schutzhütte im Lingener Wald“. Die Hütte haben wir natürlich schon gefunden. Sie ist nicht wirklich zu übersehen. Der Cache hingegen schon. Ein tragisches erstes Mal. Mit dem zweiten, der „Alten Liebe“ hat es dann aber geklappt. Natürlich. Ein alter urschöner Baum, ein bedeutungsschwangerer Name – ich könnte mir keinen Besseren für den ersten Cache ausdenken. Gut. Gefunden hat das tolle Stück meine Schwester. Immerhin: Fortan flutschte es: Wir fanden noch zwei weitere, bevor wir uns wieder in die Arme der heimischen Sofalandschaft begaben.

 App_Geocachen

Nun. Und was soll ich sagen, seither. Brenne ich! – Und der Herr S. gleich mit. Ihm blieb gewissermaßen auch nichts anderes übrig. Denn zu Hause in Bremen haben wir sogleich (also nach meiner harten Männergrippe) losgelegt. Gesucht. Gefunden. Manchmal nicht gefunden. Weitergesucht. Verzweifelt.

Gestern jedenfalls, da standen wir inmitten des Bremer Schnoors, nebst Kirche. Schlichen umher. Suchten. Krämten Geheimnisse. Und da: Der Herr S. erhaschte schließlich im Augenwinkel das Döschen. Doch. Wir. Kamen. Nicht. Zum. Zug. Mussten warten und beiläufig in unseren Handys daddeln. Telefonierten hochwichtig umher. Denn: Überall Muggels. Nicht-Geocacher. Ja! In diesem Zusammenhang eine doch recht treffende Umzeichnung – wie ich festgestellt habe: Denn man tüdelt sich halt entlang diverser oddly Orte, entlang Laternenpfeiler, Stromkästen oder Mauerritzen. Vollends frei von jedweder externer Logik. Hantiert, fummelt, schiebt irgendwas irgendwie entlang. Greift irrwitzig zielstrebig irgendwo hinein. In die Löcher der Stadt. – Und zerrt schließlich aus Gleis 9 3/4 ein Döschen. Hält es in den Händen. Freut sich – und schleicht voller Geheimnis damit ins nächste Eck – sich ins Logbuch eintragen, um den Cache dann erneut komisch schleichend, jedwedes Publikum abwartend, zurückzulegen. Ein Tanz. Ein richtig schöner – sogar.

Noch verrückender wird es, wenn – wie vorgestern – mehrere Geocacher gleichzeitig an einem Ort suchen: Langsam verzweifelnd lässig warten. Bis die Luft rein ist. Bis das kleine Mädchen am kleinen Ententeich zu Ende jede Ente persönlich angesungen hat. Bis sie genug davon hatte am Ufer entlang zu spielen – und mit ihrer Mutter von dannen zog. Bis sämtlich alle Spaziergänger nebst Hund außer Sichtweite waren.

….Und dann erst das echte Kräftezerren begann: Der Herr S. und ich auf der Bank. Ein weiterer Mitspieler über sein Rand gelehnt. So vermuteten wir jedenfalls. Wir warfen ihm verschwörerische Blicke zu. Er uns auch. Vielleicht. So sicher waren wir uns nicht. Schlichen also nur mäßig suchend an den Hecken entlang. Immer im Move pfeifend ab zu gehen. Lasen zwischendurch auf einer Anzeigetafel, schwirrten mit den Augen umher. Und: Gaben uns schließlich geschlagen. Der Herr mit dem Rad – er gewann. Der Herr S. und ich zogen ab. Schauten wenig später im Online-Logbuch nach – und siehe da: Er hat es geschafft. Hat eine menschenleere Lücke gefunden. Wir nicht. Nun ja.

Dafür aber heute. Denn heute sind wir nochmal dorthin zurückgekehrt. Trotz Schneegestöber – selbstverständlich. Und nebst Cache haben wir sogar noch mehr gefunden: Unseren ersten Travelbug! Eine Münze, die zum Ziel hat von Cache zu Cache zu reisen. Und nun ist sie bei uns. Ein bisschen aufwärmen – ein bisschen Kraft tanken. Bis wir sie anderswo auf die Weiterreise schicken.

Travelbug_Bremen

Geocachen_im_Winter

Geocaching für Anfänger – Was ihr braucht, um loszulegen:
>> Ein Profil auf geocaching.com (kostenlos)
>> Eine App (ich nutze (iPhone) vor allem L4C Lite – aber auch Geocaching intro. Der Herr S. und meine Schwester (Android) c:geo)
>> Sobald ihr einen Cache gefunden habt, schreibt euren Nick + Datum ins Logbuch. Zusätzlich könnt ihr euch auch online via App loggen. Schreibt ein paar nette Zeilen an denjenigen, der den Cache versteckt hat.
>> Ganz wichtig: Nicht Spoilern! Weder im (Online)Logbuch noch via Fotos vom genauen Fundort.

Dann kann es im Grunde schon losgehen. Ein paar Grundregeln solltet ihr jedoch unbedingt außerdem beachten:
>> Niemanden stören. Weder Anwohner noch Tiere und Pflanzen.
>> Den Cache auf jeden Fall wieder zurücklegen.
>> Manche Caches beinhalten neben einem Logbuch noch einen Schatz. Wenn ihr was rausnehmt, unbedingt wieder etwas Gleich- oder Höherwertiges reinlegen.

Weitere (Einsteiger)Tipps findet ihr u.a. hier:
>> geocaching.com
>> wikipedia

55 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert