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#BremerGast – Urlaub in der eigenen Stadt*

Sarahmaria_Wischka_Bremen

Ich erwähnte es ja bereits im letzten Posting: Der Herr S. und ich wurden eingeladen. Eingeladen Urlaub zu machen – und zwar in der eigenen Stadt*. In Bremen also. Nun. Da sagten wir selbstverständlich nicht nein, packten unsere Koffer und begaben uns am letzten Samstag auf die große Reise.

„Bremer erleben Bremen“ ist eine Aktion der Bremer Tourismuszentrale: Ein Wochenende lang haben die teilnehmenden Hotels für alle Bremerinnen und Bremer ihre Pforten für 10 Euro je Stern geöffnet. Die meisten Stadtführungen und auch viele Museen halbierten ihre Preise. Und die Kunsthalle war sogar für alle kostenlos geöffnet.

Los ging es für den Herrn S. und mich in der botanika*. Jene welche inmitten des Rhododendronparks/ Botanischen Garten liegt. Über den ich bereits hier, da und dort geschrieben habe. Oft eben. Da ich, wie ihr wahrscheinlich längst restlos wisst, eine große Freundin der „Insekt in Blüte“ Fotografie bin. Und dieser Leidenschaft lässt sich dort nunmal recht hervorragend frönen. Der Park beherbergt nämlich diverse Bienenstöcke und blüht vom Frühling bis hinein in den Herbst. Lichterloh. Gewissermaßen.

Es ist demnach stets Hochbetrieb in den nach Aufmerksamkeit buhlenden Blütenkelchen. Nun. Und ich mag es dabei zuzusehen: Wie sich die Damen und Herren Hummeln oder Bienen vollauf konzentriert über die Blüten hermachen. Sie liebkosen, umarmen und dabei völlig außer sich vor Glück am Nektar saugen. Es ist wie ein Teil vom Urglück. Bevor Frau Eva und Herr Adam vergaßen wie naschen geht.

Hummel_in_Blume

Der Park inklusive botanischen Garten kostet keinen Eintritt – Spenden sind allerdings erwünscht. Die von uns außerdem besuchte Innenausstellung – die botanika – hingegen ist kostenpflichtig.

Und was soll ich sagen: Das Glück war auf unserer Seite. Denn wir waren pünktlich zur 2x-täglichen Koifütterung anwesend. Durften die Fische nach einer kurzen Anleitung sogar selbst füttern – und uns von ihnen die Mini-Pallets aus den Händen lutschen lassen.

Botanika_Koibecken

Botanika_Koifütterung

Danach ging es durch diverse Thementropenhäuser quer durch Asien – weiter bis ins Schmetterlingshaus. Jenes ist dieses Jahr von Ende Juni bis Mitte Februar geöffnet und für Leute, die ähnlich fotografierwütig sind wie ich, das wohl unumstößliche Highlight der Ausstellung.

Botanika_Bremen

Schmetterlinge_Botanika

Schmetterlingshaus_Botanika

Von der botanika begaben wir uns gegen Nachmittag gen Meer. Sozusagen. In die maritimen Gefilde Bremens. Die Überseestadt. Denn dort waren wir zu Gast. Im doch noch recht neuen Steigenberger Hotel*.

In Sachen Zimmer konnten wir uns über eine großartige Aussicht freuen. Wir waren fast ganz oben – im fünften Stock. Und dort nun fast am Ende des Flurs, in Richtung Weserufer.

Blick_Steigenberger

bremer_steigenberger_zimmer

Nach einem Kaffee mit Ausblick spazierten wir noch ein Weilchen hindurch durch die Überseestadt, die jedesmal anders aussieht, wenn ich mal dort bin. Überall wird neu gebaut, geplant, geändert, gemacht. Die Restaurantdichte ist mittlerweile recht üppig. Überall wachsen chice Wohnungen aus dem Boden. Es gibt dies und das und jenes. Nur eine Flasche Wasser – die ist schwer zu kriegen. Fast unmöglich sogar. Ein Kiosk? Ein Bäcker? Ein Irgendwas? Alles zu, alles dicht. Nix war da. Einzig ein Supermarkt, versteckt unter einem Parkhaus brachte Erlösung. Ist also nicht ganz leicht dort – so als Tourist.

Zurück im Hotel ließen wir es uns freilich nicht nehmen, in Sachen Ausblick noch draufzulegen – und begaben uns nach ganz oben. In die Sauna. Es gibt dort gleich zwei: Beide mit bodentiefen Fenstern. So dass der Herr S. und ich beim fröhlichen Schwitzen nicht nur dabei zusehen konnten, wie wir langsam erröteten, sondern auch der Sonne – die sich langsam auf das Nachtleben vorbereitete. Und unterging.

Nach der Sauna kam dann der Hunger. Schnell und übermütig. Wir bestellten Flammkuchen und Bier. Das Bier entpuppte sich als schnödes Haake – der Flammkuchen als recht ähnlich. Leider. Wobei hinzugefügt sei, dass die Küche eigentlich schon geschlossen hatte, wir aber dennoch was bekommen haben.

Wir zogen also weiter – liefen noch ein wenig Richtung Schlachte und trafen zu später Stunde noch Jessica und ihrem Herrn auf einen nächtlichen Umtrunk. Oder zwei. Oder drei. Oder nun. (Die beiden waren ebenfalls in Sachen #BremerGast unterwegs.).

Schlachte_bei_Nacht

Das Frühstück entpuppte sich als kurzum hervorragend. Es gab alles. Und jenes dieses Alles stets in sehr lecker.

Zum Abschluss unseres Wochenendtripps in die eigene Stadt nahmen wir an einer Stadtführung von Art.Tours teil: Die geschmückte Stadt – Kunst im öffentlichen Raum*. Startpunkt war die Kunsthalle, von dort ging es durch das Bremer Schnoorviertel. Entlang einiger kunstvoller Sandsteinfassaden – die z.T. nach dem zweiten Weltkrieg gerettete Reste anderer Bauten waren und kurzum einfach dort eingefügt wurden. Quasi gewandert sind. Recycled.

Von dort ging es zur Weser bis hindurch durch die berühmt, bekannte Böttcherstraße – und schließlich zum Dom. Wir erfuhren, dass das Bremer Paula Modersohn-Becker Museum seinerzeit vom Kaffeemagnat und (Um)Gestalter des Gässchens, Ludwig Roselius, nicht nur aufgrund seiner Kunstleidenschaft errichtet wurde – sondern auch, weil er den monatelangen Aufschrei in der Kunstszene durchaus genoss: Es war eine der ersten Sammlungen, die sich einer Frau widmeten. Und machte das Museum weltberümt. Höchstpraktisch. Und höchst werbewirksam.

Wir erfuhren jede Menge weiterer Details und Kuriositäten:
Die Bremer Speckflagge blieb auch nicht unerwähnt. Denn ohne sie hätten die USA ihre Stars and Strips schlicht nicht. Sie diente nämlich als Vorbild. Die Führung endete am Dom – in dessen Türen sich im Übrigen der einstige Geldgeber der Grundrenovierung figürlich verewigen ließ.

 

Böttcherstraße_Bremen

Da die Führung Lust auf noch mehr Kunst gemacht hat, beschlossen der Herr S. und ich unseren Urlaub mit einem Besuch in der Bremer Kunsthalle zu beenden. Denn neben der absolut und immer wieder sehenswerten Dauerausstellung – inmitten jener ich insbesondere für den Teil der Impressionisten glühe; aber auch für die Bilder von Munch. Und Beckmann. Den mag ich. Sehr. Befinden sich dort derzeit auch zwei Sonderausstellungen, die wir noch nicht gesehen haben: „Auguste Rodin und Candida Höfer. Innovation und Ort“ sowie „Enlight my space. Kunst nach 1990“. Es lohnt sich. Immer.

Ja! Und da zu jedem guten Urlaub nun einmal auch eine Postkarte gehört, nahm ich noch eine mit. Aus dem Bookshop der Kunsthalle:

Postkarte_Bremen_Kunsthalle

* Der Herr S. und ich bedanken uns bei der Bremer Tourismuszentrale, die uns den Kurzurlaub ermöglichte. Wir wurden eingeladen und haben nix für die Leistungen bezahlt. <3

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